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Die Römer
58 v. u. Z. kam es zu der Entscheidungsschlacht
mit den römischen Legionen unter Julius Cäsar beim heutigen elsässischen
Schlettstadt, welche den Römern den Sieg brachte und diesen den Weg
über den Rhein ebnete. Die Römer besetzten das Gebiet zwischen
Rhein und oberer Donau und die rechtsrheinischen Gebiete und verdrängten
die Sueben wieder aus dem Oberrheingebiet. Sie sicherten ihr Territorium
durch den von Koblenz bis westlich von Regensburg reichenden 550 km langen
„Limes Germanicus“. Das so gesicherte Dekumantenland (Zehntland) wurde
in Provinzen unterteilt, wobei unser Bereich der Provinz Obergermanien
mit der Hauptstadt Mainz zugeordnet war. Die Provinzen waren weiter
in selbstverwaltete Gebietskörperschaften unterteilt, den „Civitas“.
Unsere Gegend bildete die „Civitas Aquensis“ mit der Amtsstadt „Aquae“,
besser bekannt als Baden-Baden, welche schon zu dieser Zeit wegen ihrer
Thermalquellen sehr beliebt war. Der römische Kaiser Marcus Aurelius
Antonius, genannt Caracalla, soll selbst in Aquae gewesen sein, wofür
es allerdings keinen Beleg gibt. Dennoch nannte sich der Amtsbezirk ihm
zu Ehren ab 213 „Civitas Aurelius Aquensis“ (17).
Als weitere römische Siedlung in der Umgebung von Aquae ist nur „Vicus
Bibium“ bekannt, welches von verschiedenen Seiten als das „römische
Iffezheim“ identifiziert wird. Das weit nach Westen vorstehende Hochufer
im Bereich der heutigen Kirche bot ideale Vorraussetzungen für eine
römische Wachstation. Eine römische Straße soll von „Saletio“
- dem heutigen Seltz - über den Rhein bei Dunhausen, Iffezheim, Oos
- dem keltischen Aucia - nach Aquae geführt haben. Zeugnis des „römischen
Iffezheims“ legt ein an der Kreuzung mit der zwischen Hügelsheim und
Sandweier durch den Oberwald verlaufenden Römerstraße erstellter
Votivstein ab, welcher die Inschrift „DIIS QVADRUBS VICA NI BI BI ENSES
D S P“ trug. Übersetzt lautet die Inschrift etwa: „Den vier
Gottheiten. Durch die Einwohner von Bibium aus eigenen Mitteln errichtet.“
(17, 16)
Eine weitere Römerstraße
führte über Iffezheim, Tiefenau, Kartung nach Sinzheim (29).
Die römische Vergangenheit
Iffezheims belegt weiterhin ein Merkuraltar
aus dem 2./3. Jahrhundert, welcher, halb im Boden steckend, bis Ende des
19. Jahrhunderts am Seiteneingang der Kirche eingemauert war. Er trägt
die (übersetzte) Inschrift: „Dem Merkur hat Claudius Sekundinus ein
Gelübde eingelöst, froh und freudig, wie es sich gehört.“
(16)
1931 und 1934 wurden am Hochufer
südlich des Sandbacheinschnittes Scherben zweier Krüge, eine
Amphore sowie die Reste einer weiteren Amphore entdeckt. Desweiteren enthielt
die Fundstätte verschiedene Eisengeräte: ein Pflugsech, eine
abgebrochene Sense, zwei Nägel und zwei Geräte unbekannter Verwendungsart.
An gleicher Stelle wurden 1950/51
ein doppelkonisches Gewicht aus einer Kupfer-Zinn- bzw. Blei-Zinn-Legierung,
einige römische Gefäße und Bruchstücke einer Urne
gefunden.
Das zu Iffezheim wohl passendste
Relikt dieser Zeit ist der „Iffezheimer
Reiter“. Eine 1963 beim Einrichten des Kieswerkes im „Bohnenmichel“
-heute rechts der Staustufe- in 4 m Tiefe gefundene Reiterstatue. Sie stellt
wahrscheinlich den Kriegsgott Mars dar, könnte aber auch als Turnierreiter
interpretiert werden.(16)
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