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Der Großeinsatz
Es war
im Sommer des Jahres 1989, als Frau S. zu bereits fortgeschrittener Stunde
in ihrer guten Stube saß und sich die Zeit vertrieb. Draußen
war es dunkel und normalerweise wäre es auch still gewesen, wenn da
nicht immer wieder diese merkwürdigen Geräusche gewesen wären.
Abwechselnd
kratzte, klopfte und ab und an polterte es auch. Es schien, als würde
das merkwürdige Geräusch direkt von den Wänden übertragen
werden. Frau S. lauschte eine ganze Weile diesem Rumoren, bis sie sich
entschloß, der Sache auf den Grund zu gehen. Sie ging in den Hof,
um die ans Wohnhaus angrenzende Scheune zu inspizieren, von wo das Rascheln
scheinbar kam. Auf leisen Sohlen schlich sie zum Tor, wo sie aber
gleich verhielt, da die verdächtigen Geräusche direkt aus dem
Innern der Scheune drangen.
Als
neues Geräusch kam ein recht widerliches Schnaufen oder Keuchen hinzu,
was Frau S. sofort veranlaßte, die Schwiegertochter zu alarmieren,
die im Haus gegenüber allein war. Doch auch zu zweit wußte man
sich keinen Rat, so daß nach einer Weile zusätzlich die benachbarte
Verwandtschaft alarmiert wurde, um den bisher unerkannt gebliebenen Feind
zu überwältigen.
Die
Geräusche aus der Scheune waren derart mysteriös und die ganze
Sache überhaupt so verdächtig, daß man sich im weiteren
Verlauf der Beratungen darauf einigte, die Polizei zu alarmieren. Freunde
waren inzwischen genügend versammelt, nur tatkräftige Helfer,
die mußten noch herbeigeholt werden.
Nach
einer Weile trafen dann zwei Polizeibeamte ein, die nach kurzer Untersuchung
und Bewertung der Sachlage, weitere Schritte einleiteten.
Verstärkung
wurde angefordert - die Sache begann spannend zu werden, denn offensichtlich
war die Polizei gerade zu dieser Zeit hinter einem entlaufenen Schwerverbrecher
her.
Erneutes
Warten, ohne daß sich in der Zwischenzeit die Lage irgendwie verändert
hatte. Mit großem Aufgebot an Männern und Material wurde die
Aktion endlich fortgesetzt. Scheinwerfer wurden aufgestellt und alle waren
bereit. Dann kam der bekannte Aufruf: „Kommen Sie mit erhobenen Händen
heraus! Sie haben keine Chance! Ergeben Sie sich!“
Nachdem
die Tür aufgestoßen wurde, kam er heraus und ergab sich: Der
Schäferhund des Dr. Zimmermann. (62) |
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