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24. April 2023

 

 

Ratssitzung 24. April 2023

 

WEinen erfreulichen Rückblick auf die vergangene Rennsaison gab der geschäftsführende Gesellschafter von Baden Galopp, Stephan Buchner, den Iffezheimer Räten. Buchner verschwieg jedoch auch nicht die Risiken und Unwägbarkeiten, welche die anstehende Saison für den Betreiber der Galopprennbahn mit sich bringen wird.

2022 sei die erste vollständige Rennsaison für Baden Galopp gewesen. Wie immer bei Freiluftveranstaltungen habe dass Wetter eine große Rolle gespielt. Beim Frühjahrsmeeting habe Baden Galopp mit dem Wetter viel Glück gehabt und konnte mehr Zuschauer zählen als erwartet. Dies sei in der Großen Woche nicht ganz der Fall gewesen, so daß dort die geschätzten Zahlen nicht erreicht worden seien. Zum Sonntag des Großen Preis von Baden hätten wieder ideale Bedingungen geherrscht.

Recht kurzfristig sei bei Baden Galopp die Anfrage der Übertragung des Großen Preis von Baden und zweier weiterer Rennen nach Hong Kong eingegangen. Die Rennübertragung nach Asien habe dem Rennveranstalter einen sechsstelligen Zusatzertrag eingebracht, der das komplette Jahr ausgeglichen habe, so Buchner. Als Wermuthstropfen identifizierte Buchner die geringe Zahl von nur vier Startern im Großen Preis. Die Angst vor Torquator Tasso scheint für viele mögliche Kandidaten zu groß gewesen sein, resümierte er. Das Wetter sei Baden Galopp auch am Sonntag des Sales & Racing Festivals hold gewesen.

Eine Wiederholung des Winterrenntages wird es nicht mehr geben, so der Geschäftsführer. Die Iffezheimer Bahn sei nur teils für Wintertage gerüstet, was etwa zu Engpässen bei den Toiletten geführt habe. Auf Grund der klaren Nacht seien am frühen Morgen Teile der Bahn gefroren gewesen und die Rennen hätten auf der Kippe gestanden, erinnerte Stephan Buchner. Es sei ein guter Tag geworden und der Veranstalter habe nicht draufgelegt, aber für einem Aufwand von 25 000 Euro, um die Bahn für einen Renntag hochzufahren, sei das Risiko zu groß, zog Buchner den Schlußstrich.

Mit der Auslastung durch Drittveranstaltungen wie die DiGa und  Privatveranstaltungen zeigte sich der Rennbahnchef zufrieden, auch wenn die Saison Pandemie bedingt verspätet eingesetzt habe. Unterschiedliches Echo habe ihn zu den „Cover Nights“ erreicht, berichtete Buchner leicht amüsiert. Den einen sei die Musik zu leise gewesen, um auf der Terrasse mitwippen zu können, anderen wäre sie zu laut gewesen.

Insgesamt habe 2022 mit einem ausgeglichenen Ergebnis geendet.

Zehn Renntage werde es in der anstehenden Saison geben, blickte Buchner auf 2023. Sehr unglücklich sah er das Zusammenfallen des Frühjahrsmeetings mit dem Fallstaff – Festival in Baden-Baden. Nicht daß die Bahn mit dessen Besuchern konkurrieren müsse, nein, die Hotelzimmer im Umkreis würden rar, sah er das Konfliktpotential durch die beiden gleichzeitigen Veranstaltungen.

Die beiden Sonntage und der Mittwoch der Großen Woche seien PMU – Renntage, weshalb die Bahn jeweils bereits um 10 Uhr öffnen werde. Die PMU – Renntage müsse Baden Galopp annehmen, damit keine zusätzlichen Rennveranstaltungen in Deutschland stattfinden. Es gäbe nicht genug Starter für weitere parallele Veranstaltungen. Um mehr Pferde in den Großen Preis zu locken, werde dessen Dotierung auf 400 000 Euro erhöht.

Auf Grund des gestiegenen Mindestlohn und der hohen Energiekosten starte der Veranstalter mit 200 000 Euro an Mehrausgaben in die Saison, so Buchner. Daher sei es sehr wichtig, weitere Sponsoren zu gewinnen. Er glaube an den Erfolg und an die Treue der Besucher und setze alles daran, daß Iffezheim weiterhin die Nummer Eins der Bahnen in Deutschland bleiben werde.

Ufer des Quelllochs rutsch ab

Nur ein schmaler Trampelpfad blieb vom Ufer über

Nicht der Zahn der Zeit, sondern das Wasser nage an den Ufern des Quellloches, dem Fischteich auf dem Vereinsgelände der Anglerkameradschaft Iffezheim (AKI), erläuterte deren Vorsitzender Daniel Palau. Durch die den Klimawandel begleitenden häufiger werdenden Wetterextreme falle und steige der Wasserspiegel im Teich um mehrere Meter und das immer öfter. Führe der Rhein Hochwasser, so reiße der Sog von dessen dahin reißenden Fluten das Grundwasser mit sich und der Pegel des Quellloches sinke dramatisch. Umgekehrt steige bei lokalen Starkregen des vom Grundwasser gespeisten Gewässer der Spiegel rapide an und hätte vor einigen Monaten beinahe den Parkplatz vor dem erhöht liegenden Vereinsheim geflutet, berichtete Daniel Palau. Peu à peu bröckele so das Ufer ab.

Eigentlich seien die Ufer des ganzen Sees betroffen, so Palau, jedoch seien die Auswirkungen am Westufer am dramatischen. Vor wenigen Jahren noch, hatte dort das Ufer noch drei Meter weiter in den See geragt und die Zuschauer hatten auf Bänken und Klappstühlen von dort den spannenden Wettkämpfern des Fischerstechens folgen können. Von diesem Stück Ufer ist nichts mehr zu sehen. Ein ganz schmaler Trampelpfad führt an der schmälsten Stelle direkt an der Umzäunung des Vereinsgeländes entlang. Genau an dieser Stelle lauert die große Gefahr: Weitere Abbrüche des Ufers  werden die Straße hinter dem Zaun in Mitleidenschaft ziehen und auf mittlere Sicht die Standfestigkeit des dahinter stehenden Rheindammes beeinträchtigen und so zu einer Gefahr für den Hochwasserschutz in Mittelbaden werden.

Der Verein habe bereits stählerne Spundwände besorgt gehabt, um diese in den Seegrund zu treiben. Das Wasserwirtschaftsamt habe jedoch die Genehmigung für diese Maßnahme versagt, berichtete der Vorsitzende. Nun stehe die arbeitsintensive Arbeit an, die Ufer mit Naturmaterialien zu sichern. Dazu würden angespitzte Akazienstämme vor das Ufer in den Grund getrieben. Dahinter würden Faschinen eingebracht.

Zum Glück habe ein Vereinsmitglied im Zuge seiner Ausbildung beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oberrhein das Winden von Faschinen aus Weidezweigen gelernt. Hinter diese Barriere werde Sand und Kies gefüllt und verdichtet, erläuterte der Vorsitzende die anstehenden Arbeiten.

Arbeitskraft im Werte von 8 000 Euro werden die Vereinsmitglieder in dieses Vorhaben einbringen. Knapp über 15 000 Euro werden das Material und die benötigten Maschinen verschlingen, ging aus den Sitzungsunterlagen hervor. Da die AKI keinem Verband angehört, sind keine externen Fördermittel abrufbar. Wie in Iffezheim bei der Vereinsförderung üblich, schlug die Verwaltung daher eine Bezuschussung der Maßnahme in Höhe von 50 Prozent vor. Ohne weitere Aussprache votierte der Rat einstimmig für eine hälftige Bezuschussung der externen Kosten bis zu einer maximalen Höhe von 8 000 Euros.

 

 

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