Frühjahrsmeeting Tag 2
Baden Galopp
Triumphale Murzabayev-Rückkehr: Mit Northern Ruler eindrucksvoller Sieg im Grossen Preis der Badischen Wirtschaft
Triumphale Rückkehr von Championjockey
Bauyrzhan Murzabayev nach Deutschland: Auf dem von
Andreas Wöhler in Spexard bei Gütersloh für das Gestüt Schlenderhan
trainierten fünfjährigen Hengst Northern Ruler siegte der Top-Reiter im
Highlight des Frühjahrs-Meeting am Sonntag auf
der Galopprennbahn in Baden-Baden eindrucksvoll. Vor 12.000 Zuschauern
bewies der gebürtige Kasache, der seit diesem Jahr bei dem französischen
Startrainer André Fabre in Chantilly arbeitet, seine Klasse und
sicherte dem 7:1-Außenseiter den mit 40.000 Euro
Preisgeld honorierten Erfolg im Grossen Preis der Badischen Wirtschaft
(Gruppe II, 70.000 Euro, 2.200 m).
Es war trotz der nur
sechs Teilnehmer ein zügig gelaufenes Rennen, wobei der Außenseiter
Mansour vor dem späteren Gewinner stets einen guten Vorsprung hatte.
Dahinter sah man Best of Lips vor Mendocino, dem Sieger im WETTSTAR.de – Grosser Preis von Baden, Derby-Held Sammarco und dem Favoriten Assistent.
Während die drei
gemeinten Pferde auch in Richtung der Zielgeraden noch hinten ausmachen
waren, orientierte sich Murzabayev bald schon an Mansour und löste den
wacker weiterziehenden Piloten schnell ab. Im Handumdrehen hatte er
einen guten Vorsprung herausgearbeitet, der nie mehr in Gefahr geriet.
Der Sieg von Northern Ruler, dessen Trainer Andreas Wöhler beim Derby
Italiano in Rom weilte, stand schon weit vor dem
Ziel fest. Anderthalb Längen trennten Northern Ruler im Ziel von dem
stark anpackenden Best of Lips, der Platz zwei knapp gegen den ebenfalls
noch gut aufkommenden Mendocino und den erst spät nachlassenden Mansour
eroberte. Sammarco und Assistent kamen über
die beiden letzten Plätze nicht hinaus, sie konnten die Lücke nach
vorne nie schließen.
STIMMEN:
Bauyrzhan Murzabayev
(Jockey von Northern Ruler): „Ich hatte großen Mumm auf das Pferd und
freue mich, dass ich ihn für meinen früheren Chef Andreas Wöhler reiten
durfte. Mit so einer starken Leistung hatte ich nicht gerechnet, aber
mit einer guten Vorstellung. Wir hatten das perfekte Rennen hinter dem
Führpferd, es hat alles toll geklappt.“
Philip Baron von Ullmann
(Besitzer von Northern Ruler): „Der Boden und der Start zuvor sowie das
hohe Tempo haben Northern Ruler geholfen. Wir wussten, was er
kann, denn er hatte ja im Prix du Lys einst gute Pferde geschlagen,
die später im Arc gut liefen. Auch die Form zu Torquator Tasso im
Hansa-Preis konnte sich sehen lassen. In Berlin war er letztes Jahr wohl
nicht auf hundert Prozent. Es war eine Klasse-Vorstellung
heute. Den weiteren Plan werden wir in Ruhe besprechen.“
Augustin Madamet (Jockey
von Best of Lips): „Der Sieger ging immer weiter, aber auch mein Pferd
hate viel Mumm und sich den zweiten Platz mit viel Kampfgeist
geholt. Er ist ein sehr gutes Pferd.“
Andreas Suborics
(Trainer von Best of Lips): „Eine tolle Vorstellung von unserem Pferd.
Er hat bis zum Schluss bestens durchgezogen. Mailand könnte nun ein Ziel
sein, aber das Hauptaugenmerk gilt dem Dallmayr-Preis in München.“
Sarah Steinberg
(Trainerin von Mendocino): „Alles in Ordnung. Ihm fehlte noch eine
Arbeit zu Hause. Wir steuern nun den Hansa-Preis in Hamburg an.“
Pavel Vovcenko (Trainer
von Mansour): „Die Strecke war die Grenze für ihn, 2.000 Meter sind
seine optimale Distanz. Mansour hat sich tapfer geschlagen, er war
nicht weit vom zweiten und dritten Platz weg. Magdeburg oder Hamburg
ist das nächste Ziel.“
Adrie de Vries (Jockey
von Sammarco): „Schon seine Arbeit war nicht so überzeugend. Er brauchte
das Rennen in jedem Fall noch. Von diesem Start dürfte er stark
profitieren.“
Peter Schiergen (Trainer von Sammarco): „Heute hat er enttäuscht, doch war es sein erster Start in diesem Jahr.“
Eckhard Sauren (Besitzer
von Assistent): „Wir haben keine richtige Erklärung. Er war sehr
schnell geschlagen, die drei gemeinten Pferde haben alle nicht mehr
hin.“
„Silber“ für Frankreich – Amellata imponiert in der Casino Baden-Baden Silberne Peitsche
(MH) Er gilt als Spezialist für die deutschen
Gruppe- und Listenrennen: Der im französischen Beaupreau ansässige
Trainer Henri-Alex Pantall baute seine große Erfolgsserie hierzulande
auch im Top-Rennen des Rahmenprogramms am Schlusstag des
Frühjahrs-Meeting auf der Galopprennbahn in Baden-Baden-Iffezheim aus.
Die im Besitz von Sandro v. Ginalla stehende Amellata wurde am Sonntag
ihrer Rolle als 2,7:1-Favoritin in der Casino Baden-Baden
Silberne Peitsche (Listenrennern, 25.000 Euro, 1.200 m) in bestechender
Manier gerecht.
Früh einen Gang höher geschaltet
Schon in einer frühen Phase der Zielgeraden
schaltete Jockey Lukas Delozier auf der nun beim zwölften Start zum
vierten Mal siegreichen Pomellato-Tochter einen Gang höher. Mit
vierdreiviertel
Längen Vorsprung distanzierte Amellata die Gegnerschaft und entführte
den Ehrenpreis, eine versilberte Peitsche, sowie 15.000 Euro Prämie nach
Frankreich. Gut möglich, dass man sie auch bei der Grossen Woche zur
Casino Baden-Baden Goldene Peitsche, Deutschlands
Top-Sprint, wiedersehen wird.
„Amellata ist eine tolle Stute, die zuletzt
in Frankreich Vierte hinter Gruppe-Pferden war. Sie hat einen schnellen
Antritt und war schließlich mit Abstand das beste Pferd im Rennen“,
sagte Jockey Lukas Delozier.
Lediglich Vorjahressieger Good Eye aus
Schweden konnte ihr als Zweiter einigermaßen folgen. „Der Rennverlauf
passte, das war wieder eine starke Vorstellung“, versicherte Andrasch
Starke.
Von weit hinten holte sich Clever Candy mit
starkem Schlussspurt noch Platz drei gegen den lange gefährlich
wirkenden Muhalif und Best Flying, die beim ersten Saisonauftritt noch
nicht so zwingend wirkte. „Leider musste Clever Candy mehrfach die Spur
wechseln, doch die Leistung konnte sich sehen lassen. Wir gehen nun in
das Grand Handicap de Saint-Cloud oder ein Listenrennen in Hannover“, so
Trainer Sascha Smrczek.
Wildfang ohne Probleme
Im einleitenden der insgesamt elf Rennen, von
denen die ersten fünf Prüfungen auch in die rund 13.000
Wettannahmestellen nach Frankreich übertragen wurden, erinnerte sich
Wildfang
(Rene Piechulek, 3.7:1) aus dem Lengericher Stall von Dr. Andreas Bolte
an frühere Klasse und ließ auf der 1.600 Meter-Strecke den
Außenseiterin Quarantini und Arano keine Chance.
Hattrick für Bearcardi
Eine enorme Entwicklung legt der von
Christian von der Recke für Martin Veeck vorbereitete Bearcardi (5,4:1)
hin, denn in einem Lauf zum Nachwuchsförderpreis der
Mehl-Mülhens-Stiftung,
einem Wettbewerb für Reiterinnen und Reiter von unter 30 Jahren, machte
er den Hattrick perfekt. Im Sattel saß Trainertochter Antonia von der
Recke, die dem Wallach alles perfekt einteilte. Die Viererwette mit
Trust on me, Naduah und Alianne auf den weiteren
Plätzen bezahlte 8.207,9:1 Euro.
Sehr formgemäß endete auch das Rennen mit
einer 40.000 Euro-Garantieauszahlung (inklusive Jackpot von 6.856,39
Euro) in der Viererwette. Hier sorgte der von Bohumil Nedorostek aus
Hannover entsandte 3:1-Favorit Clou mit Ersatzreiter Bauyrzhan Murzabayev
für einen Favoritentreffer gegen Sweet Fantasy, Abayyah und Quijana
Starlet. Die Viererwette brachte 350,3:1 Euro.
Lange musste die
Hoppegartener Trainerin Friederike Schloms bis zum ersten
Meetingstreffer warten, doch im 1.500 Meter-Ausgleich II klappte es mit
Desposita
(3,8:1, Sean Byrne) vor Vicente und Honore Daumier.
Das Wett-Highlight des Frühjahrs-Meetings war
die heutige Ausspielung der „7 gewinnt!“-Wette. 77.777 Euro waren als
Auszahlung garantiert für 7 Sieger in 7 ausgewählten Rennen. Es
gab allerdings diesmal keinen Wetter, der alle Sieger richtig
vorhergesagt hatte.
Der Wettumsatz in den elf Rennen belief sich
auf 721.702,51 Euro. An den drei Tagen des Frühjahrs-Meetings flossen
insgesamt 1.910.978,74 Euro durch die Kassen.
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