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25. November 2012

 

 

Katzenjammer

 

Ordentlich Sitzfleisch mußten die Zuschauer in der vollbesetzten Festhalle des Renndorrfes zur Theateraufführung der Kolpingfamilie mitbringen. Belohnt wurden sie mit fulminanten Angriffen auf die Lachmuskeln.

Die Geschichte des von Bernd Gombold verfassten Stückes „Katzenjammer“ ist schnell erzählt. Die Jungbäuerin Brigitte (Bianca Schramm) versuchte nach dem Tod ihrer Eltern den großen Marienhof über die Runden zu bringen. Als wäre die größte Landwirtschaft im Umkreis nicht bereits eine Herkulesaufgabe für die Hoferbin, stand ihr der Verkauf der Ländereien ins Haus, weil ihr untreuer Ex-Verlobter sich, die Konten plündernd, aus dem Staub gemacht hatte. Der arbeitscheue Großvater (wie immer nicht aus der Ruhe zu bringen: Hermann Burkard) und der nicht minder faule, jedoch resolute Knecht Doni (Matthias Schneider) sind ihr dabei keine große Hilfe. Statt Brigitte in Haus und Hof zu unterstützen, um die Pleite abzuwenden, verbringt Opa Otto den Tag lieber beim Schnapstrinken mit Nachbar Alois (Michael Bosler). Gutmütig wie die Bäuerin nun mal ist, hatte sie den Altenteil dem brotlosen Künstler Friedbert (Andreas Zink), sehr zum Unwillen des Großvaters, der seine Verrentung in unabsehbare Ferne gerückt sah, kostenfrei zur Verfügung gestellt. Friedbert, der non chalant die französischen Partizipien ins Deutsche übertrug und damit die Zwerchfelle der Zuschauer erschütterte, war neben der Produktion von Gedichten, Musikstücken und Gemälden, vor allem mit dem Leihen von Alltagsutensilien bei der Bäuerin beschäftigt.

Mit dem ihrer Stellung gemäßen Pomp hielt Henneliese von Gutenberg (herrlich dominant von Elke Path in Szene gesetzt) als erste Kaufinteressentin Einzug auf dem Marienhof, begleitet von ihrem 17-jährigen „Kätzchen“ Charlotte. Der vermeintlichen Enkelin wegen rüsteten sich die Männer des Hofes zu veritablen Pfingstochsen auf. Zu ihrem Leidwesen entpuppte sich das Kätzchen tatsächlich als schwer vom Rheuma geplagter Stubentiger, der schnellsten im Pfuhlloch zu ertränken sei.

Die nächste  Hiobsbotschaft aus dem Mund der Adligen ließ nicht lange auf sich warten: Ein vegetarisches Versuchsgut sollte aus dem Marienhof werden. Nie wieder Koteletts, nie wieder Schlachtplatte, hallte es durch die Köpfe von Alois, Otto und Doni und ein Leben als  Kartoffelschäler und Gemüsejäter vor Augen, ließ den Entschluß reifen: die „Spinatwachtel“ Henneliese samt ihrem Künstler, bei dem sie sich mittlerweile eingenistet hatte, muß weg, weit weg! Die Vogelscheuche auf dem Plumpsklo, das Schauschlachtfest ließen zwar regelmäßig – zur Freude  Friedberts – die blaublütigen Sinne schwinden, eine Abreise stand  - noch – nicht zur Debatte. Dazu bedurfte es erst des trotteligen Herrn Gräble (eine Paraderolle für Pullunderträger Robert Merkel), der um die Hand der vermeintlichen Enkelin anhielt.

Doch welche Alternative boten die beiden betagten Schwestern Hermine (Erika Hüttlin, als Schwerhörige im Dauerangriff auf die Lachmuskeln), und Kreszenz: Zechende Mönche, die sich an Leberwürsten laben, denn die resolute Kreszenzs (Manuela Schwab mit nicht stillstehendem Mundwerk) hatte den Hof für ihren überumsorgten Neffen („Bieble“ Bernhard Gress  in seinem gelungenen Bühnendebüt) als Mitgift für seinen Eintritt ins Kloster und seiner spätere Karriere als „Erzabt“ ausersehen. Ein Mannsbild, das den Herren auf dem Hof und auch der Bäuerin gefallen könnte, wäre da nicht dieser fürchterlich hindernde Umstand gewesen, daß es das katholische Priesterseminar besuchte. Besucht hatte, wie er endlich richtig stellte und damit das Stück „Bäuerin sucht Mann“ zu einem glücklichen Ende führte.

Die Spielfreude der Protagonisten, die Gombolds Textvorlage, mit viel Lokalkolorit versehen, ins Iffzerische übertragen hatten,  übertrug sich eins um andere Mal auf die Zuschauer, welche die Leistung der Laienspielgruppe mit großen Applaus honorierten.

 

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