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27. März 2011

 

 

GV INI

 

Die Initiativgruppe Naturschutz Iffezheim (INI) habe dank des Engagements ihrer Vorstandskollegen und der Mitglieder jede Menge bewegt und viele Ziele erreicht, eröffnete Waltraud Godbarsen ihren Rechenschaftsbericht. Neben dem Heckenschnitt entlang der Alten Straße und auf dem ehemaligen Schuttplatz sowie den Mäharbeiten in den Sandmatten, gehörte der fachgerechte Schnitt der Kopfweiden zu den landschaftspflegerischen Maßnahmen der INI. Mit dem neuen Haarschnitt biete die Weide über 250 Insektenarten ebenso ein zu Hause wie den Höhlen brütenden Vögeln Steinkauz und Gartenrotschwanz. Ziel der INI sei es, die kulturhistorische Landschaft mit ihren Artenreichtum zu erhalten.

Hierzu gehöre auch das in jedem Frühjahr reaktivierte „Matschbecken“ in den Krautgärten, über das den Schwalben Baustoff für deren Nester zur Verfügung gestellt werde. Hierbei habe sich der Verein auf die enthusiastische Mithilfe der Kindergruppe verlassen können. Wichtiges Thema der landschaftspflegerischen Maßnahmen sei mittlerweile der Kampf gegen die Neophyten – nicht heimische Pflanzen – wie das Springkraut und der japanische Knöterich geworden, erläuterte Godbarsen.

Im vergangenen Vereinsjahr seien erstmals die Jugendnaturschutztage mit Schülern der achten Klasse der Hauptschule durchgeführt worden, bei denen die Jugendlichen bei landschaftspflegerischen Maßnahmen am renaturierten Sandbach eingesetzt waren. Schule und Verein zogen gemeinsam eine positive Bilanz. Die Schüler seien stolz gewesen, etwas für den Naturschutz geleistet zu haben, berichtete Godbarsen. Die Jugendnaturschutztage sollen nun fester Bestandteil des Jahresprogrammes werden. Eine besondere Überraschung sei für die INI das Insektenhotel der Schüler des Pädagogiums gewesen.

Wie Waltraud Godbarsen berichtete, sei das Projekt der Verbesserung der Amphipienlaichgewässer nahezu abgeschlossen. Lediglich in der Allmendtheilerschlut und dem Gewann Waichen ständen noch Arbeiten aus.

Trauriges mußte Godbarsen vom Iffezheimer Storchenpaar berichten. Cäsar, der wohl älteste Weißstorch Baden-Württembergs, erlag im Alter von 29 Jahren einem Stromschlag an einer Freileitung. Seine langjährige Gefährtin Esmeralda habe sich mittlerweile einen französischen Partner gesucht. Ihr Gelege sei jedoch im Kampf mit einem weiteren Storchenpaar um den Nistplatz auf dem Schlauchtrockenturm verloren gegangen.

Für ihre Mitglieder habe die INI zusammen mit den Biologen Reinhold Treiber eine Entdeckungstour durch die Sanddünen veranstaltet, sowie eine Fahrradausflug durch die Rheinauen, bei dem Rhein-Guide Wilfried Hertweck den Naturschützern Geschichten um die Menschen rechts und links des Rheins erzählte und die Fauna und Flora des einzigartigen Lebensraumes erläuterte. 43 Kinder hätten am Ferienprogramm der INI teilgenommen, bei dem es diesmal um die Mühsal ging, mit dem Tiere ihr täglich Mal ergattern.

Mit Ihrem Dank an Gemeinderat und Bürgermeister, sowie allen Gönnern und Freunden des Vereins schloß Waltraud Godbarsen ihre Ausführungen und leitete zum aktuellen Thema Solarpark auf dem Schaafskopf über. Auf 17 als Industriegebiet ausgewiesenen Hektar soll einer der größten Solarparks Baden-Württemberg entstehen. Dies sehe sie mit zwiespältigen Gefühlen. Einerseits müße alles getan werden, um vom Atomstrom weg zukommen, andererseits gehe Natur verloren. Die INI selbst sei betroffen, da ein Drittel ihres gepachteten Geländes in den Solarpark falle. Martin Kern, Geschäftsführer des Grundstückseigentümers „Gewerbepark Iffezheim“ führte aus, daß die Rodung naturschutzrechtlich vor dem ersten März habe stattfinden müssen, um bis Ende des Jahres den Solarpark in Betrieb nehmen zu können. Nur dann könnten die EU-Fördermittel in Anspruch genommen werden, die der Investor in seiner Wirtschaftlichkeitsberechnung einkalkuliert habe. Auf Nachfrage räumte Kern ein, daß noch keine Tinte unter dem Vertrag sei. Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, daß der Park kommen werde. Es werde alles getan, so Kern, um das INI-Gelände weiterhin auszusparen. Bei den Verhandlungen sehe er Licht am Ende des Tunnels. Bürgermeister Peter Werler bekräftigte seinerseits auf den vollständigen Erhalt des INI-Geländes hinzuarbeiten. Der Gemeinderat habe das letzte Wort. Werler dankte der INI für die unglaublichen Leistungen, die der Verein in seinem 25-jährigen Bestehen geleistet habe.

Susanne Greß berichtete aus der Kindergruppe der INI von der Exkursion an das Amphibienlaichgewässer am Spitzenweg, von der Mühlbach-Putzede und dem Ausflug auf dem Luchspfad.

Das Minus aus dem abgelaufenen Vereinsjahr habe die INI aus den Rücklagen decken können, erläuterte Kassiererin Bärbel Merkel. Grund für das Minus sei die Anschaffung einer neuen Storchenkamera mit zugehöriger Übertragungstechnik gewesen. Kassenprüfer Wolfgang Schaaf hatte keine Beanstandungen an der Kassenführung. Bei den einstimmig verlaufenden Wahlen wurden Waltraud Godbarsen als Vorsitzende, Bärbel Merkel als Kassier sowie Walter Burster und Gerhard Jung als Beisitzer in ihrem Ämtern bestätigt. Heinz Kalkbrenner wurde zum neuen Schriftführer gewählt. Die harmonisch verlaufene Sitzung schloß mit einem gewohnt informativen wie kurzweiligen Vortrag Martin Klatts über den Gartenrotschwanz, dem Vogel des Jahres.

 
Euer Kommentar an Matthias  
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