Ratssitzung 19. Dezemebr 2011
Gut gelaunt stellte Bürgermeister
Peter Werler den Räten die Jahresrechnung des Haushaltsjahres 2010
vor, das erstmals nach den Richtlinien des neuen kommunalen
Haushaltsrechtes geplant und abgerechnet worden war.
2010 sei deutlich besser ausgefallen
als geplant, legte Peter Werler eingangs sein Fazit vor. Im
Gesamtergebnis sei das vergangene Jahr um über eine Million besser
ausgefallen als der Haushaltsansatz. Letztendlich habe ein Überschuß
aus der laufenden Verwaltungstätigkeit in Höhe von 440 000 €
erwirtschaftet werden können. Der gute Jahresabschluß sei vor allem
der Erholung der wirtschaftlichen Situation geschuldet, so der
Verwaltungsleiter. So habe die Gemeinde 294 000 € mehr
Gewerbesteuer vereinnahmt als angesetzt. Etwa 530 000 € mehr als
geplant seine aus den öffentlichen Steuertöpfen geflossen,
berichtete Werler.
Wie Peter Werler weiter ausführte,
hätten Einsparungen beim Sach- und Dienstleistungsaufwand in Höhe
von 55 000 € und die um 90 000 € geringeren Transferleistungen
ebenfalls zu dem guten Ergebnis beigetragen. Mit einem lachenden und
weinenden Auge sah Werler die um 96 000 € geringeren Personal
kosten, die auf verzögerte Besetzungen offener Stellen, aber auch
auf langwierige Erkrankungen von Mitarbeitern zurückzuführen seien.
Lediglich 2,7 Millionen € und damit
1,15 Millionen € weniger als geplant, habe die Gemeinde investiert.
Dies habe an hinausgeschobenen Baubeginnen und nicht durchgeführter
Baumaßnahmen gelegen. Kehrseite davon sei, daß statt der geplanten
zwei Millionen Euros an Fördergeldern, nur 800 000 € vereinnahmt
worden seien. Das deutlich geringere Minus (110 000 €) und das
geringere Investitionsvolumen enthob die Gemeinde einer
Kreditaufnahme. Die Gemeinde war somit auch Ende 2010 schuldenfrei.
Die Rücklagen beliefen sich auf 1,55 Millionen €.
Die Eigenbetriebe der Gemeinde hätten
mit einem ähnlich guten Ergebnis abgeschlossen. Die Verlust
halbierte sich gegenüber dem Ansatz auf 107 000 €. Insgesamt zeige
2010 „ein sehr, sehr außerordentlich gutes Ergebnis“, welches
sich in 2011 fortsetze, schloß Peter Werler.
Der finanzpolitische Sprecher der
CDU-Fraktion, Bertold Leuchtner, freute sich über die gute
Entwicklung, die in einem fast ausgeglichenen Haushalt mündete. Er
führte das Ergebnis auf eine vernünftige Haushaltspolitik und die
gute konjunkturelle Entwicklung zurück. Abschließend betonte
Leuchtner, daß man sich in den kommenden Haushaltsjahren verstärkt
der Einnahmenseite widmen müsse.
Skepsis gegenüber einer künftigen
Erhöhung der kalkulatorischen Zinsen, ließ Manfred Weber (FWG) in
seiner Stellungnahme aufblitzen. Weber signalisierte, daß seine
Fraktion dem positiven Ergebnis zustimmen werde.
Karlheinz Schäfer, hatte den Wink mit
dem Zaunpfahl in Richtung Gebührenerhöhung aus der Jahresrechnung
richtig verstanden, mahnte die Verwaltung jedoch an, bei den Ausgaben
so knausrig zu sein, wie bei den Einnahmen großzügig.
Einstimmung stimmte der Rat dem
Rechnungsergebnis 2010 zu. Ebenso einstimmig änderte der Rat die
Eröffnungsbilanz zu. Diese war auf Grund der Niederschlagung von
Forderungen an den Internationalen Club notwendig geworden.
Die Abstimmung über die neue
Benutzungsordnung der Sporthalle an der Haupt- und Realschule wurde
vertagt, da die Verwaltung auf Wunsch der Räte einige Passagen
konkreter fassen muß. Diese betreffen auf Hinweis und Kritik seitens
Hubert Schneiders (CDU) den Umfang der Verkehrssicherungspflicht.
Kritisiert wurde von Bertold Leuchtner, Hans-Jörg Oesterle (beide
CDU) und Karlheinz Schäfer die Übertragung der Haftung an die
Vereinsfunktionäre. Damit sei dem Wunsch des Gemeindeparlaments nach
einer Stärkung des Ehrenamtes nicht gedient.
Aus nichtöffentlicher Sitzung teilte
Bürgermeister Peter Werler mit, daß der Rat beschlossen habe, der
Tribünenbesitzgesellschaft die für den Rechtsstreit notwendigen
finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen.
Unter dem Punkt Informationen teilte
Bürgermeister Werler mit, daß sich die Gemeinde im Rahmen der
Verwaltungsgemeinschaft Gedanken über eine Änderung des
Flächennutzungsplanes machen müsse. Hintergrund sei die gesetzliche
Forderungen zur Ausweisung von Gebieten zur Nutzung von Windkraft.
Würden keine Gebiete ausgewiesen sei ein unkontrollierter Bau von
Windkraftanlagen die Folge, da diese als privilegiert gelten. Die
Planung für Windkraftanlagen müsse mit Kommunen über jene der
Verwaltungsgemeinschaft hinaus geplant werden, da bei den Gemeinden
der Rheinebene eine Nutzung der Windkraft wirtschaftlich nicht
möglich sei.
Kalrheint Schäfer thematisierte, daß
im Rahmen der Sperrung der Hauptstraße Betriebe ihre eigenen
Umleitungsschilder installiert hätten, um ihren Kunden den Weg zu
weisen. Er sehe dies kritisch. Peter Werler gestand ein, daß das
Schild eigentlich entfernt werden müsse, er es bisher unterließ, da
es sich um die Apotheke handle, die im Rahmen des Notdienstes auch
von Ortsunkundigen erreicht werden müsse. Kämen weitere Schilder
hinzu, werde er alle entfernen lassen.
Joachim Huber bat die Verwaltung, zu
prüfen, ob im Rahmen der Feldwegsanierung auch der Platz vor dem
Schützenhaus an der B36 saniert werden könne. Wegen des Rückstaus
auf Grund der Baustelle am Hügelsheimer Ortseingang, werde der Platz
auch von Lastkraftwagen zum Wenden genutzt, was deutliche Spuren
hinterlassen habe. Peter Weler versprach, dies zu prüfen.
|