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14. Juni 2010

 

 

Ratssitzung 14. Juni 2010

 

Seit etwa dreieinhalb Jahren besteht das Jugendhaus in Iffezheim. Jugendreferentin Annette Lange gab vor dem Rat ihren regelmäßigen Sachstandsbericht ab.

Die Jugendreferentin Annette Lange hatte  einleitend den Räten den druckfrischen Prospekt des Jugendhauses mitgebracht, an Hand dessen sie die regelmäßig stattfindenden Aktivitäten für bestimmte Altersgruppen und den Mädchentreff am Donnerstag vorstellte. Die Angebote im Jugendtreff seien in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen entstanden, erläuterte Lange, die immer für Vorschläge offen sei. Als Beispiele  nannte sie den Autowasch-Tag und die Experimentierküche. Als einer der Höhepunkte aus dem vergangenen Jahr führte die Jugendreferentin den Besuch der SWR Haloween Party in Rust an.

Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Schulen und Vereinen laufe gut. So seien Sporttage mit dem Tennis- und dem Tischtennisclub ausgerichtet worden.

Im Präventionsbereich arbeite das Jugendhaus mit der Suchtberatungsstelle zusammen. Die Themenabende zu Magersucht und Alkoholkonsum seien jedoch schwach besucht. Von den Jungs sei keiner erschienen.

Darüber hinaus leisteten, in Kooperation mit Jugendamt und Staatsanwaltschaft, Jugendliche im Jugendhaus ihre Sozialstunden ab. Eine Nachricht, die sofort die Aufmerksamkeit der Räte auf sich zog. Ein Heranwachsende und fünf Jugendliche seien im vergangenen Jahr im Jugendhaus eingesetzt gewesen. Die Bereitschaft zur Sühne sei bei den Straffälligen unterschiedlich ausgeprägt gewesen, führte Lange auf Nachfrage von Andrea Winkler (FWG) aus. Einer habe seinen Posten erst gar nicht angetreten, einige seien nicht zuverlässig gekommen, da auch deren Eltern nicht hinter der Maßnahme standen, was in anderen Fällen ganz im Gegenteil der Fall gewesen sei und deren Kinder verlässlich gekommen seien.

Ob die Straffälligen mit den Besuchern in Kontakt gekommen seien, beschäftigte Harald Schäfer (SPD). Annette Lange bejahte dies, da die Jugendlichen nur zu den Büro- und Öffnungszeiten hätten kommen können. Den meisten sei es jedoch sehr unangenehm gewesen, bei ihrer Strafarbeit erkannt zu werden.

Auf dem Sommerprogramm ständen heuer zahlreiche Workshops wie Schauspielkunst mit dem Ensemble99, Breakdance oder Waveboard.

Derzeit stehe als Großprojekt die Innenrenovierung des Jugendhauses an, die Zimmer für Zimmer umgesetzt werde. 2009 hätten 18 Mädchen und 36 Jungs regelmäßig besucht. Dieses Jahr seien es vierzig.

Harald Schäfer (SPD) vermisste bei der Aufzählung der Aktivitäten die bei der Einrichtung des Jugendhauses auf der Agenda stehende Straßenarbeit. Seiner Ansicht nach „gammelten“ noch zu viele Jugendliche auf den Straßen herum. Annette Lange entgegnete, daß das Jugendhaus als offener Treff konzipiert sei und die Besucher daher die Entscheidung selbst träfen, ob sie diesen besuchten. Eine mobile Jugendarbeit könne der Treff derzeit nicht leisten. Dies sei im derzeitigen Konzept  nicht umsetzbar, bekräftigte Bürgermeister Peter Werler.

Im vergangenen Jahr habe sie eine Clique von 17 Jungs und einem Mädchen im Alter zwischen dreizehn und sechzehn Jahren im Jugendhaus gehabt, berichtete Annette Lange, von denen jeder allein recht umgänglich gewesen sei, die aber in der Gruppe zu Totalverweigeren geworden seien. Die Auseinandersetzung mit der Gruppe habe bis zu Hausverboten geführt. Zum Teil sei sie von Kollegen aus dem Umkreis unterstützt worden, wenn Not am Mann gewesen sei.

Mit den Nachbarn des Jugendhauses habe sie ein gutes Verhältnis, bekannte Lange auf Nachfrage von Manfred Weber (FWG). Es gebe hie und da kleine Reibungspunkte, die im Gespräch indes schnell ausgeräumt würden.

 

Mit etwa 1 200 Euro wird die Gemeinde die Kernzeitbetreuung während der Sommerferien bezuschussen, beschloß der iffezheimer Rat einstimmig. Wegen der geringen Anzahl Kinder, welche das Angebot annähmen, sei eine Kostendeckung nicht zu erreichen, erläuterte Verwaltungsleiter Peter Werler. Für die Ferienbetreuung wird wie im Vorjahr eine Gebühr von 144 Euro fällig.

Lediglich bis zum 31. Mai 2012 schloß der Rat den Stromliefervertrag mit der EnBW einstimmig ab. Zu diesem Datum laufe die Konzession der EnBW in Iffezheim aus und da eine Regionalwerk mit iffezheimer Beteiligung im Raume stehe, wolle die Gemeinde nicht durch Verträge einer Entscheidung vorgreifen.

Noch einmal fasste die Gemeinde für das elektronische Grundbuch in den Investitionstopf um den alten, am Ende seiner Laufzeit stehenden Server durch einen neuen zu ersetzen. Mit dieser Investition werde der Betrieb des elektronischen Grundbuches in Iffezheim bis zum gewünschten Übergangstermin an das Amtsgericht Achern Ende 2017  gesichert, so Verwaltungsleiter Peter Werler. Dies sei für die Übergabe der spätest mögliche Termin. So lange wie möglich wolle Iffezheim die Dienstleistung eines Grundbuches vor Ort seine Bürgern anbieten. Das Land starte zwar derzeit eine Umfrage, welche Gemeinde wann umstellen wolle, letztendlich bestimmte jedoch das Land den Termin, zu dem das Grundbuchamt in Iffezheim geschlossen werde und lediglich eine Grundbucheinsichtsstelle in Iffezheim verbleibe.

Derzeit seien etwa 15 Prozent des Grundbuchbestandes elektronisch erfasst. Es handle sich dabei um aktuelle Geschäftsfälle aus den vergangenen Jahren, berichtete Werler. Die Vergütungssätze des Landes stellten keinen Anreiz für die Gemeinde dar, den historischen Bestand in das Folia-System zu überführen. Die Übergabe erfolge, wenn sie den komme, mit dem Bestand wie er eben sei.

Bürgermeister Werler unterrichtete die Räte von dem Schreiben der neuen Kultusministerin Marion Schick, in welchem eine teilgebundene Ganztagsschule in Iffezheim abgelehnt wurde. In Iffezheim gebe es keine Ausnahmegründe, welche eine Genehmigung rechtfertigen würden. Eine offene Form werde jedoch jederzeit genehmigt, zitierte Werler aus dem Schreiben, was zu sarkastischer Heiterkeit im Rat führte. Werle fasste das Meinungsbild des Rates nochmals zusammen, als er abschließend feststellte, daß somit alles beim alten bliebe. Gespannt darf man sein, welche Auswirkungen der Entscheid auf die Millionen schwere Planung des Schulausbaues hat.

Der frühere Gemeinderat Karl Merkel forderte die Räte auf, bei der Ausgestaltung der Gehwege im Zuge der Ortskernsanierung die auf Rollatoren angewiesenen Senioren zu berücksichtigen, denen eine ebene, ruckelfreie Oberfläche sehr entgegenkomme. Von Merkel auf den Stand der Planung des Römerstegs angesprochen, erwiderte Peter Weler, daß derzeit noch keine Mittel im Haushalt eingeplant seien, da über den Umfang der Sanierung oder einen Neubau noch nicht entschieden sei.

 
Euer Kommentar an Matthias  
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