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Ratssitzung vom 15. März 2010
In Geduld mußten sich die Zuhörer
der öffentlichen Gemeinderatssitzung üben, aber nicht
etwa weil diese so lange dauerte, sondern wegen der
fälschlicherweise mit 19:30 im Gemeindeanzeiger angegebenen
Anfangszeit, konnte die öffentliche Sitzung erst mit
einer halben Stunde „Verspätung“ beginnen.
Gegen die Stimme von Harald Schäfer
(SPD) stimmte der Rat Nachträgen in Höhe von etwa 9
000 € für den Umbaus des Schafwehres zu. Schäfer
begründete seine Ablehnung damit, daß er der ausführenden
Firma keinen Obolus zahle, um ihr die Arbeit zu
erleichtern. Er könne nur dann zustimmen, wenn die Firma
dann wiederum in Regress genommen würde. Streitpunkt
war eine Position von knapp 6 000 € um Schäden am Damm
der Sandbach zu reparieren, die entstanden waren, als
die mit dem Umbau des Schafwehres betraute Firma in
einer später beauftragten Nebenleistung sogenannte „Störsteine“
in das Bachbett einbaute und diese beim Transport den
Damm hinab in die Sohle rollen ließ. Martin Hesch vom
planenden Ingenieurbüro führte aus, daß die Nebenleistung
im Taglohn und nicht zum Festpreis erbracht worden sei
und daher die Nachforderung berechtigt sei, zumal den
Arbeiten keine Leistungsbeschreibung zu Grunde gelegen
habe, die auf einen besonderen Schutz des Dammes hingewiesen
hätten.
Mit 1 650 € schlage ein Holzgeländer
zu Buche, daß an dem senkrecht ausfallenden Absturz
zum Mühlbach den Zugang zum Bach verhindere. Hesch schlug
der Gemeinde vor, in Absprache mit dem Regierungspräsidium
zusätzliche Hecken zu pflanzen, um dauerhaft den Zugang
zum Gewässer an dieser Stelle zu unterbinden. Der Restbetrag
resultiert aus dem Hinterfüllen der Flußbausteine mit
Schotter statt Beton, welcher wegen des hohen Wasserstandes
nicht eingebracht werden konnte, sowie den Abdeckungen
über den Schieberspindeln zum Mühlbach.
Auf die zweimonatige Verzögerung
des Bauabschlusses angesprochen, erläuterte Hesch, daß
Schnee und hoher Wasserstand schuld seien.
Einstimmig vergab der Rat die
Trocken- und Innenputzarbeiten im Wert von 180 000 €
an die Firma Leuchtner aus Iffezheim. Im Gegensatz zum
Votum des Bauausschusses, das eine generelle Reduzierung
der Putzqualität auf die Stufe 2, sowie einen gänzlichen
Verzicht auf Schattenfugen, enthielt, sieht die Sitzungsvorlage
die reduzierte Putzqualität lediglich in „untergeordneten
Räumen“ und ein Verzicht auf Schattenfugen, nur
dort wo dies „vertretbar“ sei, vor.
Die Haushaltsberatungen 2010 wurden
auf Antrag des finanzpolitischen Sprechers der CDU-Fraktion,
Berthold Leuchtner, vertagt, da für die Beratung notwendige
Unterlagen fehlen würden. Leuchtner mahnte insbesondere
nochmals die bereits im Dezember geforderten Aufstellungen
an, die, gerade im Hinblick auf den Systemwechsel, Vergleiche
zwischen den Ansätzen 2009 und 2010, Planungsgrundlagen
für die Gebührenkalkulation, Auswirkungen von Zinsen
und Abschreibungen, sowie eine Neuaufstellung der Einzelprodukte,
da sich deren Werte zum Teil um zwanzig Prozent verändert
hätten.
Hans-Jörg Oesterle (CDU) regte
an, die Abwasserkalkulation nochmals zu überarbeiten,
da nach seiner Überprüfung in 2010 lediglich eine Unterdeckung
von 29 000 € und nicht der ausgewiesenen 109 000 € entstanden
sei. Karlheinz Schäfer (SPD) forderte, die Erschließung
des Baugebietes zwischen Haupt- und Hügelsheimerstraße
in die Finanzplanung bis 2013 aufzunehmen, weil so die
Gemeinde innerorts Bauplätze vermarkten und damit Einnahmen
generieren könne.
Peter Werler unterrichtete die
Räte, daß die Maßnahmen zur Verbesserung der Amphibiengewässer
bis auf die beiden Maßnahmen „Im Weichen“ und an der
Allmendtheiler Schlut, welche wegen des hohen Wasserstandes
nicht umgesetzt werden konnten, abgeschlossen seien.
Der vorgesehene Grundstückkauf an der Schlut sei verschoben
worden, entgegnete Kämmerer Siegbert Heier auf Anfrage
von Harald Schäfer, da nicht sicher sei, ob Vorableistungen
dem einzurichtenden Öko-Konto gutgeschrieben werden
könnten.
Karlheinz Schäfer regte an, im
Gemeindeanzeiger nochmals auf die installierten Hundetoilletten
hinzuweisen, denn exemplarisch der Fußweg zum Friedhof
mit etwa 500 Hinterlassenschaften rechts und links „spotte
jeder Beschreibung“.
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