Bauzeit wird überschritten
Nach den Eisregenereignissen im Norden
Deutschlands, welche zum Teil zu wochenlangen Unterbrechungen der
Stromversorgung geführt hatten, habe das Bundesamt für Sicherheit
in der Informationstechnik einen Leitfaden zur Notstromversorgung
für Verwaltungen erstellt, führte Holger Raiff von der
Ingenieurgesellschaft Jergler in das Thema Notstromversorgung der
Gemeindeverwaltung ein. Anhand dieses Leitfadens habe er die
Möglichkeit einer Notstromversorgung des Rathauses als Leit- und
Katastrophenschutzzentrale im Krisenfall untersucht. Eine stationäre
Anlage komme im Rathaus auf Grund der Platzverhältnisse nicht in
Frage. Es biete sich daher eine Lösung mit einer mobilen Anlage an,
welche dann über eine nun im Zuge der Bauarbeiten einzurichtende
Steckverbindung mit Umschalter an das Hausnetz anzuschließen sei.
Der jetzt einzubauende Anschluß verursache Zusatzkosten von etwa 1
200 €. Danach könne der Rat immer noch in Ruhe über die
Leistungsstärke des mobilen Notstromaggregates entscheiden.
Auf Nachfrage von Joachim Huber
bestätigte Raiff, daß die Wahrscheinlichkeit für einen mehrtägigen
oder gar mehrwöchigen Ausfall sehr gering sei. Hubert Schneider
(CDU) befürchtete, daß die Initiative zu spät komme, denn ein
zusätzliches Netz für die Versorgung mit Notstrom könne beim
jetzigen Stand der Arbeiten nicht mehr realisiert werden. Ein zweites
Netz, so Raiff, sei nicht nötig. Im Krisenfalle würden alle nicht
benötigten Räume und Anlagen vom Stromnetz genommen, so daß
beispielsweise nur die Eingänge und der Ratssaal als Krisenzentrum
mit Strom versorgt würden. Karlheinz Schäfer( SPD) schlug vor,
statt dem Rathaus die Festhalle für den Krisenfall auszurüsten.
Letztendlich stimmten alle Räte dafür, jetzt die Anschlußdose und
den Umschalter für die Notstromversorgung zu installieren und im
Nachgang über die Leistungsfähigkeit der Anlage zu beraten.
Von erheblichen Verzögerungen im
Bauzeitenplan für den Rathausneubau berichtete Architekt Frank
Pillich. Die Trocknung des Estriches habe drei Wochen länger
gedauert als geplant. Die zusätzlichen Maßnahmen für die
Bautrocknung würden sich im Kostenplan niederschlagen. Aufgrund von
Krankheitsfällen habe dem Fliesenleger nur eine Rumpfmannschaft zur
Verfügung gestanden, was zu weiteren Verzögerungen geführt habe.
Geplant sei nun, daß am Nikolaustag der Umzug in den Neubau erfolge.
Danach würden die Einbaumöbel des Altbaues ausgebaut und
zwischengelagert. Nach Weihnachten würde dann mit der
Altbausanierung durchgestartet.
Die anstehenden Natursteinarbeiten
könnten erst in der garantiert Frost freien Zeit durchgeführt
werden, weshalb mit diesen erst im März oder April kommenden Jahres
begonnen würde. Die Fertigstellung stellte der Architekt Anfang Mai
in Aussicht. Änderungen wird es bei der Gestaltung des Sockels am
Neubau geben. Das bisher vorgesehene Verkleben der Riemchen aus
schwarzem Basalt direkt auf der Dämmung könne nicht durchgeführt
werden, da diese Aufbauvariante nicht geprüft sei und daher seitens
des Lieferanten keine Gewährleistung für diese Art der Ausführung
bestehe. In der Folge wird ein wesentlich dünnerer Steinbelag auf
Vorhängeschienen etwa drei Zentimeter vor der Isolierung angebracht.
Um Schienen einzusparen, werde auf ein größeres Steinformat
gewechselt. Es seien mit Mehrkosten von etwa fünfzehn bis zwanzig
Euro pro Quadratmeter zu rechnen, antwortete Pillich auf Nachfrage
von Hubert Schneider.
Einstimmig genehmigte der Rat die
Einrichtung von fünf Dachgauben auf dem Pfarrhaus. Das Dachgeschoß
soll zur Wohnung ausgebaut werden. Ebenso einstimmig segnete der Rat
die Überschreitung der Baulinie für die Errichtung einer Lagerhalle
auf dem Gelände des Kieswerkes Kerns ab. Die Halle soll die derzeit
in einer anderen Halle gelagerten Ersatzteile aufnehmen, da diese
Halle einem Kieslagerplatz weichen muß.
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