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09. November 2009

 

 

Baumwurzeln ein Problem

 

Zahlreiche Anwohner aus dem Baugebiet „Gute Morgenmatt“ füllten die Zuschauerränge des Ratsaales. Aus erster Hand wollten sie erfahren, wie es mit den auf den Grundstückgrenzen zum Straßenraum hin gepflanzten Bäumen weitergehe.

Bereits im vergangenen Jahr habe sich der Bauausschuß mit dem Thema befaßt, führte Peter Werler in den Tagesordnungspunkt ein. Die vor zwei bis drei Jahrzehnten gepflanzten Bäume seien mittlerweile beachtlich groß und hätten mit ihrem Wurzelwerk Straßenbelag und Einfriedungen beschädigt. Zahlreiche Anwohner hätten sich über diese Zustände beklagt. Die Verwaltung wolle die Sache nun konzeptionell angehen und habe daher den Biologen Christoph Müller mit der Schadenerfassung und Problemlösung beauftragt.

Müller stellte in groben Zügen das Schadenszenario vor, wobei in den beiden ältesten Straßen - „Gute Morgenmatt“ und „Im Bohnenmichel“ - auf Grund der dort gepflanzten Baumarten keine Defekte zu verzeichnen seien. Dort würden lediglich einige Nachpflanzungen für gefällte Bäume anstehen, wofür 19 000 € aufzuwenden seien.

Keine Schäden gebe es auch in der Straße  „Im Sand“. Der dort gepflanzte Säulenrotdorn sei aber mittlerweile überaltert und müsse durch Rotdorn und Hainbuche ersetzt werden, was mit etwa 13 500 € zu Buche schlage.

Ein ganz anderes Bild zeige sich hingegen „In den Schotten“. Mit dem dortigen Säulenahorn sei der falsche Baum ausgewählt worden. Es handle sich um einen hochwüchsigen Baum, dessen Stammumfang die Lochplatten der Baumscheiben sprenge. Als Flachwurzler hätten seine Wurzeln Baumscheiben und Einfriedungen angehoben, erläuterte der Biologe Müller das Schadensbild. Stellenweise seien die Bäume zu nahe an die Abwasserschächte gepflanzt, so daß diese durch das Wurzelwerk gefährdet seien. Da die Bäume noch nicht ihre endgültige Höhe erreicht hätten, sei mit einer Ausweitung der Schäden zu rechnen. Für die Problemstandorte schlug Müller vor, die Bäume zu fällen und zum Teil nicht mehr, zum Teil mit anderen, tief wurzelnden Bäumen zu ersetzen. Das Gros der Kosten entstehe durch die Fäll- und Instandsetzungsarbeiten, erläuterte der Biologe und veranschlagte 50 000 € dafür. Auf 10 000 € summiere sich dann die anschließende Neubepflanzung.

Jürgen Heitz (SPD) schlug vor, an Hand der Dringlichkeit beim Handlungsbedarf eine Prioritätenliste zu erstellen und setzte „In den Schotten“ gleich oben an. Waltraud Godbarsen (CDU) regte an, bei der Neubepflanzung einheimische Arten zu berücksichtigen. Einer größeren Vielfalt bei der Baumauswahl redete Karlheinz Schäfer das Wort, da durch die privaten Gärten bereits ein größeres Pflanzenspektrum gegeben sei, als zu Zeiten der Einrichtung des Baugebietes. Er plädierte dafür, durch die Nachpflanzung der Straßenbäume den Charakter des Wohngebietes als „Wohnen im Grünen“ zu erhalten.

Mit den Unterlagen des Biologen wurden die Fraktionen in Klausur geschickt, um in einer nachfolgenden Sitzung zu entscheiden.

Erfreuliche Jahresrechnung 2008

Gut eine Million über dem Haushaltsansatz habe die Jahresrechnung 2008 abgeschlossen, erläuterte Bürgermeister Peter Werler. Ursache dafür seien Mehreinnahmen im Verwaltungshaushalt. Hierzu hätten sich vor allem die um 480 000 € erhöhten Zuflüsse aus der Gewerbesteuer bemerkbar gemacht. Weitere 100 000  € mehr seien aus der Einkommenssteuer vereinnahmt worden. Ebenfalls ihr Scherflein hätten die Zinseinnahmen beigetragen. Zusammen mit Minderausgaben im Verwaltungshaushalt summiere sich die Zuführung zum Vermögenshaushalt auf 1,6 Millionen Euro. Die Rücklagen der Gemeinde hätten um 1,2 Millionen auf die stolze Summe von über vier Millionen erhöht werden können, so Werler. Zum Thema Kostendeckung berichtete Werler, daß bei der Kernzeitbetreuung 99 Prozent, bei der Abwasserentsorgung gar 112 Prozent erreicht würden. Beim Friedhof dagegen seien es lediglich 38 Prozent. Insgesamt gesehen sei dies eine ordentliche Haushaltssituation, schloß der Verwaltungsleiter seine Ausführungen.

Der finanzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion lobte die Verwaltung für die vorsichtigen Planungsansätze und den maßvollen Vollzug des Haushalts. Das sparsame Haushalten habe sich bewährt, die anstehenden Investitionen können geschultert werden. Manfred Weber für die Freien Wähler und Harald Schäfer (SPD) schlossen sich dem Lob an.

Die Eigenbetriebe der Gemeinde schlossen mit einem Jahresverlust von 244 000 Euro ab, welche von der Gemeinde gedeckt werden.

Friedhofssatzung geändert

Einstimmig beschloß der Rat die Anpassung der Friedhofssatzung an die europäische Dienstleistunsgrichtlinie. Hemmnisse, welche den freien Verkehr von Dienstleistungen innerhalb der europäischen Union behindern sind durch die  normsetzenden Körperschaften der Mitgliedsstaaten zu beseitigen. So beseitigte der Rat mit seinem Beschluß den Meisterzwang für die auf dem Friedhof tätigen Gewerbetreibende. Die Gemeinde kann jedoch weiterhin Nachweise für die Fachkunde, Zuverlässig- und Leistungsfähigkeit als Vorraussetzung für einen Berechtigungsschein einfordern.

Straßenbauarbeiten vergeben

Einstimmig vergab der Rat  in zwei Losen erste Straßenbauarbeiten im Sanierungsgebiet. Für 134 000 Euro wurde die Firma Horn aus Ottenhöfen mit den Kanal- und Straßenbauarbeiten in der Rennbahnstraße beauftragt.  315 000 Euro wird die Sanierung von Steinstraße und Kirchgasse kosten,  mit welcher die örtliche Firma Lorenz beauftragt wurde. Auf Nachfrage von Karlheinz Schäfer (SPD) warum die Angebotspreise bis zu einem Drittel unter der Kostenschätzung lägen erläuterte der Planer Michael Wunsch, daß in der Kostenschätzung enthaltene Arbeiten , wie die Anbindung an die Hauptwasserleitung, erst im Zuge der Sanierung der Hauptstraße erfolgen würden. Als Zeithorizont gab Wunsch für die Fertigstellung der Rennbahnstraße Ende März 2010 und für das Los Steinstraße, Kirchgasse Ende Mai 2010 an.  

 
Euer Kommentar an Matthias  
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