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30. November 2008

 
 

Dem Himmel sei Dank!

 

Kann man Hochwürden denn böse sein, wenn er um seinen Schäfchen ein trockenes Dach überm Kirchenschiff zu bieten, auch mal ein wenig rechts und links des gestrengen Pfades der Tugend Spenden sammelt? Die restlos begeisterten Zuschauer in der Iffezheimer Festhalle waren es  jedenfalls nicht und dankten den Schauspielern der Kolpingfamilie Iffezheim mit lang anhaltendem Beifall für einen mit viel Lokalkolorit gefärbten, vergnüglichen Abend.

Es ist nicht ganz einfach für Pfarrer Alfons Teufel (reinen Gewissens von Michael Bosler in Szene gesetzt), die Mittel für die dringend notwendige Sanierung des undichten Kirchendaches zu beschaffen. Die Zuschussanträge wurden vom bischöflichen Ordinariat abgelehnt und die Klingelbeutel bleiben ziemlich leer. Guter Rat ist teuer und das Geld liegt nicht auf der Straße. Daher veranstaltet Hochwürden allwöchentliche Kartenrunden um das Spendenkässlein zu füllen. Nur gut, daß das Kruzifix hierfür immer verhängt wird und der Herrgott nicht sieht, wie der  arbeitsscheue und immer vor seiner Frau (Elke Path) flüchtende Meßmer Johannes Höll (Herbert Sauter) mit vier zusätzlichen Assen unter der Tischplatte die Scherflein schneller ins Trockene treibt.

Allein, der Verfall der Kirche schreitet schneller voran als der Stand des Spendenkontos wächst. Denn auch die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elfriede Engel (Erika Hüttlin) betreibt lieber Werbung in eigener Sache, als Mittel einzutreiben. Den letzten Ausweg findet Hochwürden in den leerstehenden Zimmern des Pfarrhauses: sie werden kurzer Hand vermietet.

Das unorthodoxe Geschehen im Pfarrhaus war leider an höherer Stelle nicht unbemerkt geblieben, weshalb Domkapitular Dr. Jüngling (gestreng gespielt von Matthias Schneider) Pfarrer Teufel auf die Finger schauen soll. Eine Herausforderung für die tüchtige und loyale Pfarrhaushälterin Hermine Vollmer (nicht auf den Mund gefallen: Manuela Schwab), die in immer neuen Geschichten das Treiben im Pfarrhaus als auf dem gestrengen Pfad der Tugend wandelnd darzustellen versucht. So wird der eingemietete Student Siggi Bischoff (Robert Merkel) für die Vorsitzende Engel im Handumdrehen zum Domkapitular, der ihre Stieftochter (Bianca Schramm) auf deren Weg ins Kloster gegen reichlich Spendengelder fürs Kirchendach in seine Obhut nimmt. Für Domkapitular Jüngling hingegen wird er zum Pastoralreferent, welcher der jungen Frau anschaulichsten Eheunterricht gibt, in Wahrheit aber mit ihr durchbrennen will. Jedoch alles Verwirrspiel ist vergebens. Selbst als die zupackende Aerobic-Lehrerin Heidi Blum (Victoria Gress bei ihrem selbstbewußt gemeisterten Bühnendebüt) seine Eminenz von den peinigenden Rückenschmerzen befreit, erweicht dies das Herz des Domkapitulars nicht und die Strafversetzung des Pfarrers ins Spargel pflanzende Nachbardorf ist beschlossene Sache. Noch am Abend will der Domherr selbst in einer aufrüttelnden Predigt die Schäflein um sich scharen und den Verweis des Schwarzen aus ihrer Mitte verkünden.

Doch seine Fleischeslust wird dem Menschen Jüngling zum Verhängnis: Zur Leber am Freitag kredenzt Hermine, die gute Seele des Pfarrhauses, reichlich vergorene Beeren- und Traubensäfte, die unterstützt von KO-Tropfen des Studenten Bischoff, den Domkapitular außer Gefecht setzen.

Am Morgen sieht sich seine Eminenz mit einer veritablen Erpressung konfrontiert: Dem Video seiner angeblichen, mit lautem Beifall bedachten Predigt, in welcher er mehrfach von der offiziellen Lehrmeinung abgewichen sei. Was bleibt ihm anders übrig als die Strafversetzung zurückzunehmen und den Zuschuß für das Kirchendach zu bewilligen? Und so wendet sich zum Schluß doch noch alles zum Guten, selbst der als laufend nur ungern störende Hans Meßmer (immer wieder kommend: Andreas Zink) findet noch seine sich peinlich schämende Heidemarie Rosenfeld (herrlich verklemmt: Julia Sauter), so daß Merkwürden Alfons Teufel nur noch befreit aufseufzen kann: „Dem Himmel sei Dank!“

Glänzend aufgelegt setze die Kolpingfamilie das Verwirrspiel von Bernd Gombold um Namen, Posten und die christlichen Linsen für die Kirchenrenovierung in Szene. Die Spielfreude schien ein ums andere Mal die vier Wände des Pfarrhauses zu sprengen, wofür sich das Publikum in der vollbesetzten Festhalle mit lang anhaltendem Beifall bedankte. Wer sich von den ungewöhnlichen Zuständen im Pfarrhaus gerne selbst überzeugen möchte, hat dazu am Samstag (6.12.) ab 19:00 Uhr und am Sonntag (7.12.) ab 18:00 Uhr nochmals die Gelegenheit.

 

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