H O M E
 
 

Iffze.de > Aktuell > Neues > Neues 2008

 

12. Januar 2008

 
 

Jubiläums-Gala des ICC

 

Es war mehr als eine gewöhnliche Prunksitzung, die der Iffezheimer Carnevals Club (ICC) seinen Gästen anläßlich seines 33-jährigen Jubiläums servierte. Mit den Abschieden von Manfred Ell, Bernd Hansmann und Peter Härtel von der närrischen Bühne mischten sich einige Wermutstropfen in das fastnachtliche 6-Stunden-Gala-Menü.

Warum ist die Iffezheimer Fasnacht wie sie ist und nicht anders? Eine Frage die kein anderer als   das Urgestein der Iffezheimer Fasnacht, Meingold Merkel, durch den Mund seines Stammhalters Jonathan, dem unechten Faschingsprinzen beantworten konnte. In mit viel Applaus bedachten Reimen führte er die Anwesenden in seinem Prolog durch die iffzer Narrengeschichte mit Bombern, Bierbäuchen und Speck.

Ein Heimspiel hatte wie immer der Fanfarenzug Iffezheim, dessen Bläser und Trommler nach ihrem fulminanten “Zarathustra“-Auftakt mit gekonnt intonierten Gassenhauern aus drei Jahrzehnten,  von „The Lion sleeps tonight“ bis „Live is Live“ und „YMCA“  dem Publikum einheizten.

Hingerissen war das Publikum von der durch Neuzugänge verstärkten Mini-Garde, welche zu „Aint she sweet“ und „Mein kleiner grüner Kaktus“ Charleston-tanzend, die Goldenen Zwanziger wieder aufleben ließen.

Quadratisch, praktisch, gut öffnete Werbefachmann Rüdiger Zoller die Mogelpackungen der großen und kleinen Politik. Mit gängigen Botschaften aus fünf Jahrzehnten Fernsehwerbung entlarvte er die selbstherrlichen Klimasünder, die den Weg  frei machen in eine ungewisse Zukunft ebenso  wie Minister Rau dessen Untertanen alles können außer Französisch oder den benachbarten OB, der für seine Wähler nicht mehr die zarteste Versuchung war, eben lauter Sachen, „die die Iffzer nicht kennen, denn Iffezheim liegt gut im Rennen“.

Gratulant Dieter Greiser von der Narretei im Ried, war mächtig stolz als Rieder in Iffezheim auf der Bühne zu stehen, von der aus sie sonst immer nur durch den Kakao gezogen würden.

Als Tanzmariechen zeigte Kerstin Wille, daß sie noch lange nicht zum alten Eisen gehört.

Völlig konsterniert war Sitzungsvize Peter Härtel, als die Turfcombo Hand an das Programm legte und ungefragt die Bühne enterte, weil sie es satt hatten, 27 lange Jahre als Musiker immer nur in der Ecke zu sitzen. Ein musikalischer Streifzug durch die Geschichte der Iffzer Fasnachtsmusik als Geburtstagsgruß entschädigte für den Handstreich der Combo, die im Duett mit dem Publikum „Zum Geburtstag viel Glück“ wünschte. Danach war es für Günter Fröhling natürlich ein Leichtes, ballermannsche Stimmung in den Musikantenstadl zu bringen.

Die mit Meisterehren gekürte Garde des TSV Landau zeigte auch heuer wieder ihr Können.

„Ohne Euch geht's nicht“ war der Dank der im Sonntagsstaat -frisch gebügelte Manchesterhose und Schlips- erschienenen „Iffzer Stromer“ Hans Greß, Karl-Heinz Huber, Kilian Leuchtner, Jens Kalkbrenner, Gerhard Schäfer und Andreas „Riese“ Schneider an die Rennböcke für deren Fehltritte. Auch in diesem Jahr wurden wieder von Rattenfallen zertrümmerte Brillen, sitzengelassene Reiterinnen, am Garagentor hängende Yachten und einfachste sanitäre Anlagen in starken Liedern besungen. Kein Wunder sei es daher, daß es dem Bürgermeister von Mondolfo vor dem Besuch der Iffezheimer graue.

Weit weniger Grauen erregte der Fanfarenzug, der nach der Pause den Saal aufmischte.

Mehr stehende Ovationen als ein Parteitagsredner erhielt Manfred Ell, für seine grandiose Abschiedsvorstellung als der hochwohlgeborene, edelriederische Earl of Wintersdorf. Als Nämlicher machte er den Iffzern, diesen Landpomeranzen, nochmals deutlich, daß in ihren Adern kein edles rieder Blut fließe, was er mit Fehltritten wie dem vom pensionierten Lehrer bis Mittag getrunkenen Weihwassers, vor der Hintertür mangels Licht ausharrender Spätheimkehrer oder per Funktelefon bestelltem Klopapier unterstrich. Selbst der Verfasser dieser Zeilen kam als per Bus umherirrender Schreiberling nicht ungeschoren davon.

Von „Village People“ über „Lady Bump“ bis zur vollen Wanne von Diddi Hallervorden und Helga Feddersen ließ die Teenie-Garde die 70er -Jahre unter der Regie von Gudrun Greß und Iris Stiefel wieder auferstehen.

Eine NSU, eine Sturmhaube und Beatrix Pflüger, was brauchen die „Jungen Alten“ mehr um Gas zu geben für die wirklich wichtigen Dinge im Leben, wie die verlorene, bauchfreie Jugend mit Arschgeweih. Jenseits der Fünzig, wenn frau mastgansmäßig mit dem morgendlichen Kater auf Du und Du stände und jedes Zipperlein spüre, sei es zu spät auf jeden Zug aufzuspringen.

Als mutige Senores und glutäugige Senorinas entführte das Männerballett die Zuschauer in die iberische Welt der Boleros, Kastagnetten und Flamencos.

Die Grenzen ihrer spirituellen Kapazitäten loteten Alma und Wilma (Beate Hauns und Karin Kratzer) aus, in deren Alter nur noch die Heizung für heiße Nächte sorge. Ob wegen Brockhäusern auf dem heimischen Grundstück oder dahinschwimmender Toupets, gab es für die beiden genügend Gelegenheiten über einander zu lästern.

Als Meister des tiefgründigen Unsinns brachten die „Original Homberle Blech Bänd“ kinzigtäler Firlefanz auf die Bühne. Ob auf Maja's Wiese die nuddeldicke Dirn Birnen pflückte, Schotten ihre Königin rasierten oder Absolventen der südgrönländischen Jodelschule ans Mikro durften, unter dem wieselflinken Frontmann Rudolf „Rudl“ Schmieder sorgte die die Truppe mit „Jungen Melodien aus altem Blech“ für Furore in der ehrwürdigen Halle zu Iffezheim.

Mit stehenden Ovation wurden Präsident Bernd Hansmann und sein Vize Peter Härtel von der Kommandobrücke des Narrenschiffes verabschiedet.

1.jpg

2.jpg

3.jpg

4.jpg

5.jpg

6.jpg

7.jpg

8.jpg

9.jpg

10.jpg

11.jpg

12.jpg

13.jpg

14.jpg

15.jpg

17.jpg

18.jpg

16.jpg

19.jpg

29.jpg

20.jpg

21.jpg

22.jpg

23.jpg

24.jpg

25.jpg

26.jpg

28.jpg

 

 
Euer Kommentar an Matthias
Seitenanfang
Zurück
Weiter