Spannender Saisonabschluß
Martin Schäfer
DObwohl der Klassenerhalt bereits
gesichert war und auch keine Chance mehr für eine bessere
Platzierung bestand, präsentierten sich die Iffezheimer
Turner im letzten Wettkampf dieser Saison noch einmal
hochmotiviert. Man sah ihnen förmlich an, dass sie sich
von ihrem Publikum mit einer ordentlichen Vorstellung
in die Pause verabschieden wollten. Die erfahrenen Hohenloher
wurden ihrer Favoritenrolle zwar gerecht und behielten
am Ende mit 26:49 Scorepoints klar die Oberhand, hatten
sich die Aufgabe beim Liga-Neuling aber offenbar viel
leichter vorgestellt. Völlig unerwartet mussten sie
in dem über weite Strecken hochklassigen und spannenden
Duell zwei Gerätewertungen an den TV Iffezheim abtreten.
Für die Gastgeber waren die Voraussetzungen
alles andere als optimal: Severin Fritz plagte sich
mit einer Angina herum und fühlte sich dadurch stark
geschwächt, Top-Scorer Adrien Sturni hatte seine Rückenverletzung
aus der vergangenen Woche noch nicht vollständig auskuriert
und musste sogar auf seinen Einsatz an den Ringen verzichten.
Beide bissen aber die Zähne zusammen und holten mit
engagierten Auftritten die teilweise wichtigsten Scorepoints
für ihr Team.
Den Auftakt am Boden konnten die
Iffezheimer knapp für sich entscheiden. Sie profitierten
dabei kurioserweise vom strengen Kampfgericht, das auf
beiden Seiten selbst kleinste Fehler konsequent mit
Abzügen bestrafte und damit eine saubere Ausführung
stärker honorierte. Die Gäste zogen folglich den Kürzeren,
obwohl sie insgesamt die schwierigeren Teile zeigten.
Ein besonderer Erfolg glückte gleich zu Beginn Jan Anselm,
der dem technisch gleichwertigen Valton Mulaj vier Scorepoints
abjagen konnte. Entscheidend war auch die tadellose
Vorführung von Selim Harmanbasi, die dem in allen Belangen
überlegenen Zoltan Csuka überraschend nur zwei Scorepoints
ermöglichte.
Wesentlich
deutlicher war der Sieg am Seitpferd, wo der TV Iffezheim
seine beste Saisonleistung zeigte und ausgerechnet die
angeschlagenen Severin Fritz (4 Zähler) und Adrien Sturni
(5) am höchsten punkteten. Auf der anderen Seite machte
lediglich Zoltan Csuka einen Stich. Der frühere Top-Scorer
des TV Bühl beeindruckte mit seinem außergewöhnlich
sauberen Turnstil nicht nur das Publikum, sondern auch
die Kontrahenten. Iffezheims Co-Trainer Patrick Hauns
stellte neidlos fest: “An seine Qualität kommt in dieser
Liga wohl keiner heran.“.
Die Ernüchterung für die Gastgeber
kam an den Ringen, wo sich die KTV Hohenlohe keine Blöße
gab und acht Punkte Rückstand in sieben Punkte Vorsprung
umwandelte. Die Gäste dominierten danach auch den Sprung,
wenngleich es hier wieder wesentlich knapper zuging.
Eine Vorentscheidung fiel schließlich am Barren, weil
gleich zwei Iffezheimer vom Gerät absteigen mussten
und nur Severin Fritz seine Übung fehlerfrei absolvierte.
Trotz der bereits sicheren Niederlage setzten die Hausherren
im abschließenden Reckturnen voll auf Risiko, um zumindest
dieses Duell vielleicht noch für sich zu entscheiden.
Adrien Sturni hatte aber Pech, als er seinen Gienger-Salto
nicht fangen konnte und damit die eventuell entscheidenden
Punkte vergab.
Trainer Jürgen Schneider zeigte
sich mit dem ersten Jahr in der Regionalliga hochzufrieden:
„Wir sind mit viel Glück in diese Klasse hinein gerutscht
und wussten anfangs nicht, was uns da erwartet. Unser
Ziel war es, auf diesem Niveau mithalten zu können und
Erfahrung im neuen Umfeld zu sammeln. Das haben wir
geschafft.“
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