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17. November 2007

 

 

Rekordlachs  an der Fischtreppe

Dieter Degel

Das deutsche Betreuungs-Team der Rheinpachtgermeinschaft 1 erfasst im Auftrag der Fischereibehörde des Regierungspräsidiums Karlsruhe den Fischbestand im Rhein. Auch dieses Jahr sind die ehrenamtlichen Helfer wieder seit dem 1. Juli am Fischpass Iffezheim aktiv und erfassen mit Hilfe der Reuse Art und Anzahl der aufsteigenden Fische. Jeden Tag wird hierzu um 8.30 Uhr die Reuse gehoben und die gefangenen Fische werden entnommen. Der Fang wird im Fangbuch dokumentiert und die Fische werden im Oberwasser der Staustufe wieder in die Freiheit entlassen.

Seit Anfang Oktober sind nur wenige Lachse im Fischpass aufgestiegen, wesentlich zahlreicher waren dagegen die Meerforellen. Der vergangene Samstag brachte jedoch beim Heben der Reuse eine riesen Überraschung ans Tageslicht bzw. aus dem Wasser. Neben einem kleineren Lachs mit einer Länge von 65cm und einem Gewicht von 2kg befand sich ein Lachs mit einer Länge von 103cm und 8,1kg in der Reuse. Dies ist der bisher größte Lachs der seit Inbetriebnahme der Reuse im Juni 2000 im Fischpass gefangen wurde. Die Freude der Fischer war entsprechend groß über den neuen Rekord am Fischpass Iffezheim.

Dem Lachs wurde eine Blutprobe, eine Gewebeprobe und etwa 10 Schuppen entnommen, danach wurde er im Oberwasser wieder freigelassen. Die gesamten Proben von Lachsen und Meerforellen werden zunächst eingefroren und Anfang Dezember an die UNI Heidelberg übergeben. Mit diesen Proben werden dann Gen-Untersuchungen durchgeführt; sie sollen vor allem die stammesmäßige Zusammensetzung der aufsteigenden Lachse nachweisen und so Aufschluß über den Erfolg der Maßnahmen zur Wiedereinbürgerung des Lachses am Oberrhein geben.

Die Fangstatistik weist dieses Jahr bis zum 17.11.07 insgesamt 60 Lachse aus, im vergangenen Jahr wurden insgesamt nur 47 Lachse nachgewiesen.

Bei den Meerforellen ist gleichfalls eine Steigerung zu verzeichnen: Bis zum 17.11.07 zeigten sich im Fischpass 101 Meerforellen, im vergangenen Jahr insgesamt nur 55 Stück.

Nachdem mit dem 2.November 2006 an der Westküste von Irland die Treibnetzfischerei eingestellt wurde, hofft man nun auf Maßnahmen an der Rheinmündung in Holland. Hier sollen im Jahr 2008 die Modalitäten für das Öffnen der Gezeitenbauwerke verbessert werden. Dies müßte dann zu einer weiteren Erhöhung der Rückkehrer-Quote bei Lachs und Meerforelle führen. Nach wie vor ist darüberhinaus die mangelnde Durchgängigkeit der Gewässer, d.h. fehlende Fischpässe an Wehren und Kraftwerken, von entscheidender Bedeutung.

 
Euer Kommentar an Matthias
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