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26. August 2006

 

 

Drunne vun da Bohn

 

Allen Pünktlichkeits - fetischisten schwoll schon zum Auftakt der Großen Woche der Kamm. Brachte der Aluverlust des favorisierten Rött - geners Tallistos den Starter bereits in Verzug, so addierte der Fehlstart des späteren Drittplatierten Fabulous Life noch ein paar Minütchen drauf. Galoppsport live eben.

Unblutig verlief der Besuch der Ritter von Horb auf der Bahn. Nur das mit dem Sieger in die Zange nehmen müssen wir bis zum nächsten Jahr noch ein bischen üben.

Mehr als doppelt gut!

Leider gelang es dem SWR nicht den Schatz Galopprennen in Iffezeheim zu heben. Vertane Sendezeit, einer Frau Professor bei der Hutprobe beizuwohnen. Aus verschiedenen Distanzen startend um dann mal mit acht mal mit zwölf Pferden über das Geläuf zu galoppieren um dann wiederum andere Vierbeiner von der Bahn zu geleiten, mag vielleicht künstlerisch ästhetisch eine nie dagewesene Dynamik erzeugen, dem Turffreund dreht sich bei einem solchen „Rennen“ allerdings der Magen um.
Vielleicht hätte man die Sache jemanden überlassen sollen, der sich damit auskennt. Der kleinste rennbocksche Knirps hätte Frau Albus darüber aufgeklärt, daß mit dem Aufgalopp am Totalisator noch lange nicht Schluß ist, sondern die Startglocke das „Rien ne va plus“ einläutet. Leider, leider wurde eine Chance vertan, dem Wohnzimmerpublikum die Faszination Galoppsport nahezubringen. Statt infektiösem Rennfieber wabberte nur kalter Kaffee über den Äther.


Der 274:10 Außenseiter White Lightning zieht am Lokalmadator vorbei.

Early Wings, beim Debüt über die Besen nur vom derzeit besten Hürdenspringerr Zent geschlagen.

Als nicht ganz so sattelfest offenbarte sich die Schwester des Wolfsburger Makrenzeichen, die von einer Windböhe auf das Geläuf gedrückt wurde. Glücklicherweise kamen weder Stempler noch Vierbeiner zu Schaden.

 

Eintausend Zuschauer weniger als am Samstag des Vorjahres lautet die Bilanz des Eröffnungstages, der am Ende der mehr als regnerischen Woche mit strahlendem Sonnenschein begann. Ansatt den Schirm mitzuschleppen, blieben die weniger hart gesottenen schlicht daheim. Wohin sollen sie denn auch gehen, wenn Petrus sich anschickt die Schelusen zu öffnen? Irgendwann wird sich auch beim Club die Erkenntnis durchsetzen, daß das Bezahlkonzept auf dem Zweiten Platz in die Hose ging, wie die Aufnahme zum Hatzfeld-Rennen zeigt.

Mehr Anklang scheinen dagegen die Schwarzwaldterrasse und die sonnenbeschirmten Plätze auf dem Clubplatz zu finden, was den Club zu einer Preiserhöhung der dortigen Plätze zwischen acht und dreißig Prozent veranlasste.


 
Englisches Logenbier?

 

 
 

Auch in Südafrika ist der schönste Rennpreis Deutschlands begehrt.

 

 Lobend erwähnt werden muß, daß die IRG sich von dem lieblos dahingeklebten Rennbahnmülleimer verabschiedet hat und statt dessen standfeste Mülleinsammler in der Rennbahnrestauration aufgestellt hat. Diese sind zwar ebenfalls nicht Designpreis verdächtig, dem Besucher bleibt aber erspart, am Boden kriechend den Müll in die zusammengesackten Säcke zu pobeln. 

 Da versuchen die Verbände des deutschen Galopprennsports mit German Tote ein Internetprotal zu schaffen, bei dem die Einsätze direkt in den Toto und damit den deutschem Rennsport zufließen und die dortigen Webbies sind nicht einmal fähig am sehr späten Montagmorgen (11:45) die Starterliste für die Iffzer Rennen von Dienstag einzustellen.

 

Ein regelrechtes Sauwetter erwartete die Besucher dienstags auf der Rennbahn.

 

Das Wetter ließ die Besuchermassen zu Hause bleiben, denn sie wußten ja nicht wohin. Daß der Club die Iffezheimer Tribüne frei gibt konnte im Vorfeld nicht geahnt werden. Daß der Bedarf da ist konnte jeder sehen: auch als es aufklarte blieb die Tribüne gefüllt.

Dieses volle Haus könnte der Club jeden Ranntag haben, wenn er sich endlich mal von seinem unsinnigen Bezahlkonzept verabschieden würde.

Was wäre das Rennen ohne die große Zahl von fleißigen Händen, welche die Rennbahn auf dem laufend halten und verdientermaßen zum Kaffeepäuschen zusammensitzen.


35 zähe Minuten warten auf das nächste Rennen? Was für eine Unverfrorenheit!!!
35 zähe Minuten bis die Starterglocke dass nächste mal schellt? Welch eine Verschwendung!!!
Herrgott nochmal, wir sind doch nicht auf der Flucht!
35 herrliche Minuten, in denen der gemeine Rennbahnbesucher sich Pferde ausguggt, auf die Quoten wartet, ein Schlückchen trinkt, mit Freunden plauscht, mit badischer Gemütlichkeit genießt.
Aber das versteht man in seinem Elfenbeintürmchen wohl nicht mehr.
 

Was hat es nun gebracht, das traditionsreiche Zukunftsrennen um 200 Meter zu verlängern? 20 Erstnennungen mehr, die insgesamt ca. 11 000 € Einsatz mehr in die Kassen spülten. Das war es dann aber auch. Kein Pferd mehr als im Jahr zuvor, in dem noch die althergebrachten 1200 Meter gerade Bahn gelaufen wurden, kam an den Ablauf.  

Clever, clever, was man sich da in der Allee ausgedacht hat: Jeder finanziell knappe Verein sucht durch Mitgliederwerbung seine Beitragseinnhamen zu erhöhen. Aber das könnte ja die Exklusivität der illustren Versammlung gefährden, wenn da plötzlich Hinz und Kunz die Mitgliedskarte besäßen und vielleicht noch das ein oder andere unpassende Wort bei Versammlungen fiele. Nein, da geht man viel cleverer zu Werke. Ein Förderverein soll das nötige Kleingeld für den IC einsammeln. Das Geld von Kreti nimmt man gerne, er muß aber wie sein Kumpel Pleti bleiben wo er hingehört: Draußen vor der Tür. 

Ob der Abschlußtag der Großen Woche 2006 nicht das Waterloo der Iffezheimer Galopprennen ist, wird sich nächstes Meeting zeigen. Jahrelang wurde Personal abgebaut, Kassen geschlossen, Selbstverständlichkeiten bepreist, so daß die Bahn heute einen Großen Preis nicht mehr bewältigen kann. Über 20 000 Besucher führten zum GAU. Zahllose Besucher fanden kein Dach überm Kopf geschweige denn eine Sitzplatz als Petrus in seiner unendlichen Güte die Schleusen des Himmels öffnete. Durchnässt, wütend und frustriert verliesen sie den Rennplatz bereits vor dem Hauptrennen, trotz des nicht zu vernächlässigenden Eintrittspreises.


Selbst zum Hauptrennen des Meetings gab es freie nummerierte Plätze

Jahr um Jahr schloss der Club Wettkasse um Wettkasse, so daß das verbliebene Häuflein nicht mehr ausreichte die Aufträge der Wetter anzunehmen.

Zu Hunderten standen die Zocker noch in der Schlange als das Startglöcklein ertönte und mussten ungewetteter Dinge ihren Tip als Sieger durch's Ziel galoppieren sehen.
Heute hat der Club bei seinen Besuchern viel Kredit verspielt.

 

 

 

 

 

 
Euer Kommentar an Matthias  

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