Als
Amateure kann man sie nicht mehr bezeichnen, die Narren von
Männergesangs- und Obstbauverein, die schon seit Jahren
ihr Publikum zu Beifallsstürmen hinreißen. In gedrechselten
Reimen begrüßte Obstbauvorstand Rüdiger Nold
die zahlreich erschienenen Renndorf-Narren, um dann auch gleich
den Stab an die beiden Conferenciers Joachim Kraft und Erwin
Weitz weiterzugeben, die gewohnt locker durch das Programm
führten.
Den Auftakt machte wie üblich der Narrensamen, dem beim
von Cordelia Leuchtner und Astrid Scharer einstudierten Tanz
wohl die Qualität des „Knallroten Gummibootes“
nicht geheuer war und daher mit Schwimmflügeln auftrat.
Gleich drei Olympiasieger hatten OGV und MGV an diesem Abend
aufzubieten: Roswita Leuchtner (Dauerputzlappendressieren),
Christine Merkel (Ehemann verwöhnen), Marathonschlabbe
(Gisela Kindel). Eigentlich hatten an diesem Abend alle drei
einen Podestplatz im „Schlabben“ verdient, die
nichts zu lachen hatten über ihr „Krizz mid den
Männern“. Ob bei maschinell verklebten Fingern,
vergessenen Beifahrern oder Ehefrauen, löchrigen Sauerkrautbrotbeuteln
oder Christbaumlichterkettenkabeldurchschneidern: sie lieferten
eine medaillenreife Leistung ab. An den Strand von Hawaii
wurde die Besucher tänzerisch durch die Kids von OGV
und MGV entführt. Ein bravouröses Gastspiel lieferten
die gesetzteren Herren der Feuerwehr ab, bei denen drei Schuß
genügten, damit es hieß: „Guruh! Guruh! Drei
weiße Tauben scheißen nicht mehr!“. Etwas
friedlicher ging es bei den beiden Champignons(Erich Carben,
Norbert Büchel) zu, die als verletztlich-unersetzliche
Pilze der Frage „Wann ist ein Pilz ein Pilz?“
nachgingen, um obwohl „nicht groß, eher klein“zur
Erkenntnis zu gelangen: „Wir sind die Champions“.
„Everybody is Kung-Fu-Fighting“ schallte es durch
die Festhalle, als das chinesische OGV/MGV- Männerballett
die Bühne betrat und asiatischen Kampfsport zelebrierte.
Ein heruntergelassener Rollladen am helllichten Tag sorgte
bei den drei „Tratschwiewern“ (Ingrid Nold, Karin
Siegel, Renate Tritsch) für reichlich Besorgnis um die
Gesundheit ihrer Nachbarin (Beatrix Pflüger), der sie
es letztendlich doch sehr übel nahmen, nicht an einer
Bücklingsgräte erstickt oder an einer Fischvergiftung
eingegangen zu sein, sondern nur einen defekten Laden zu haben.
Daß die Musik von Abba bis in fernste Galaxien vorgedrungen
ist, zeigten die „Bewohner vom fremden Planet“
der Frauentanzgruppe mit ihre Alien-mäßigen Interpretation
von „Mamma Mia“. Eindeutig zweideutig interpretierten
hingegen die „MGV-Streicher“ zu Nacht schlafener
Zeit den Radetzky-Marsch und anderes streicherlastiges Kulturgut.
Den sauberen Schlußpunkt setzten die „Drodwaknutscher“
als European Tigers und ihren Chearleadern in Szene. Das noch
bis in den Morgen tanzende Publikum konnte mit der Gewißheit
heimgehen: Das war spitze: Fasenacht in Iffze.