Die allgemeine Flaute hat nun auch das Renndorf
erreicht. Einsparungen, schmerzliche Einschnitte und Gebührenerhöhungen
kennzeichnen den Haushalt 2005, der einstimmig verabschiedet
wurde. Mit einer Größenordnung von 8,4 Millionen
€ bewege sich der Verwaltungshaushalt auf dem Niveau
des Vorjahres, führte Bürgermeister Peter Werler
die zahlreichen Zuhörer in den Haushaltsplan ein. Im
Unterschied zu 2004 müsse der Vermögenshaushalt
jedoch 136 756 € zur Finanzierung beisteuern. Die Gründe
hierfür sah Werler in den geringeren Finanzzuweisungen
und den um knapp 500 000 € gestiegenen Umlagen an den
Kreis und für den Finanzausgleich. Er appellierte an
die Räte, um auch zukünftig investieren zu können,
die Ertragskraft des Verwaltungshaushaltes gesteigert und
ausgeschöpft werden müsse, sprich die Gebühren
angepaßt werden müßten.
Der Vermögenshaushalt liege weniger als halb so hoch
als im Vorjahr, ging der Verwaltungsleiter auf die Investitionen
ein. Vorgesehen seien die Sanierung von Siedlungs- und Kapellenstraße,
sowie die Außenanlagen der Haupt- und Realschule. Für
die Investitionsmaßnahmen sei eine Darlehensaufnahme
in Höhe von 1,2 Millionen € nötig. Die Rücklagen
würden auf 163 000 € zusammenschmelzen.
Auf weitere Haushaltsposten eingehend, führte Pete Werler
aus, daß der Forst trotz Kürzungen vorraussichtlich
mit einem Verlust von 180 000 € abschließen werde.
In den nächsten Jahren seien hier weitere Einsparungen
nötig. Verluste seien auch bei den Eigenbetrieben Festhalle,
Freilufthalle und Wasserversorgung zu erwarten, die Werler
auf 250 000 € bezifferte. Trotz der negativen Zuführungsrate
zum Verwaltungshaushalt bestehe kein Grund zum Jammern, da
erfahrungsgemäß zu Zahlen zum Jahresende besser
als der Plan aussähen. Dieser Meinung schloß sich
Berthold Leuchtner für die CDU-Fraktion an und hob die
Bedeutung der Pachteinnahmen für die Gemeinde hervor.
Er gehe davon aus, daß sich die Situation bei den Zuweisungen
und Umlagen mittelfristig verbessern werde. Manfred Weber
(FWG) wies nochmals darauf hin, daß vor allem äußere
Umstände für die schlechte Situation verantwortlich
seien und forderte die Verwaltung auf, alle Einnahmequellen
zu erschließen, den Bürger aber nicht über
Gebühr zu belasten. Harald Schäfer (SPD) forderte
die Verwaltung auf, über die vereinbarten globalen Mindereinnahmen
hinaus nach weiteren Einsparmöglichkeiten zu forsten.
Weiteres
Kapitel der unendlichen Geschichte
Einen Sachstandsbericht über die erfolgten
Sanierungsmaßnahmen am Turnschopf bei der Grundschule
legte der verantwortliche Architekt Josef Straub dem Gemeinderat
vor. Neben den bereits erledigten Arbeiten, stellte er die
weiteren Abschnitte und die Ursachen vor. Der erste der drei
Bauabschnitte sei weitestgehend zu Ende gebracht, stellte
der Architekt fest. Die Abdichtung unter dem Hof und der Gebäudeanschluß
seien erneuert worden. Durch neue Abwasserrinnen und zusätzliche
Abflüsse könne das Regenwasser nun schnell abgeleitet
werden. Auf Nachfrage von Jürgen Heitz nach der Ursache
der „unendlichen Geschichte“ führte Straub
aus, das „Urübel“ sei, dass die Zargen, auf
denen die Glaselemente aufgesetzt wurden seien während
der Bauarbeiten -von wem sei nicht mehr feststellbar- gekürzt
worden. Die verbleibende Höhe sei 25 Millimeter zu niedrig
gewesen um einen einwandfreien Anschluß der Dichtfolien
und ein ausreichendes Gefälle zum Hof hin zu gewährleisten.
Am Gefälle habe nichts geändert werden können,
dazu hätte man den halben Hof umzugraben, so der Architekt,
Durch die Entwässerungsmaßnahmen sei aber gewährleistet,
daß die Regenmengen schnell genug abflössen. Als
zweiten Abschnitt werde der Bereich entlang der Hofeinfahrt
abgeändert. Der dritte Abschnitt, die Sanierung der Umkleideräume
könne weitere Überraschungen bergen. Bekanntermaßen
sei der Anschlußbereich zwischen Boden und Wand fehlerhaft,
so Straub. Bei näherer Überprüfung habe er
festgestellt, daß der Übergang Boden-Wand unter
dem Fliesenbelag nicht abgedichtet sei. Ein herangezogener
Gutachter werde bis Ende des Monats prüfen, welche zusätzlichen
Sanierungsmaßnahmen unternommen werden müssen,
und ob sich der Mangel auf sämtliche Naßräume
erstreckt. Möglicherweise stehe ein Eingriff bis in den
Estrich, in welchen die Fußbodenheizung eingebaut sei,
an, skizzierte der Architekt, das schlimmste Szenario.
Damit das Wasser vom Dach des wie „ein Möbelstück
vor die Fassade gestellten“ Windfanges nicht mehr über
die Türen in die Schlösser und sonstige Sicherheitseinrichtungen
rinnen könne, schlug Josef Straub vor, entlang der Kante
über dem Eingang ein etwa 70 Zentimeter langes Traufblech
aus einem Aluminiumverbindwerkstoff anzubringen und das Regenwasser
über eine Rinne abzuleiten. Der Ansicht Meingold Merkels,
nicht in formaler Schönheit zu sterben, sondern eine
praktische Lösung vorzuziehen, schlossen sich die Ratsmitglieder
an, obwohl noch nicht gänzlich geklärt war, ob die
Kosten von der Versicherung übernommen würden.
Heimat für die Gerätschaften
des Kleintierzuchtvereines
Die neue Herberge für die Ausstellungs-Volieren
des Kleintierzuchtvereines auf dem Gelände der alten
Kläranlage entstehen. Etwa 33 000 € wird das Vorhaben
kosten, wobei 12-15 000 € für die Bodenplatte und
20 000 € für die Lagerhalle zu Buche schlagen, wie
Ortsbaumeister Willi Laible erläuterte. 1 400 €
könnten beim Bau der Halle eingespart werden, wenn die
Züchter vier Bauhelfer zur Verfügung stellten, eine
Maßnahme die Beifall bei Anton Schniertsauer (FWG) fand.
Nachtrag Umbau HRS
Knapp
9 000 € an Nachträgen für die Elektroinstallationen
beim Umbau der Haupt- und Realschule genehmigte der Rat des
Renngemeinde einstimmig. Gemäß Unterlagen sind
die Kosten entstanden, da auf Grund fehlender alter Elektropläne
der Umfang der Verkabelungsarbeiten nicht vollständig
bekannt war. Darüber hinaus sei die Beleuchtung in den
WCs ersetzt worden, wobei heute nicht mehr zu ermitteln sei,
wer den Auftrag dazu vergeben habe, der Architekt sei es nicht
gewesen, der Bauherr, der es eigentlich hätte tun müssen,
sei es nicht gewesen, erinnerte Bürgermeister Peter Werler
an die Situation. Da die Renovierung der WCs in 2005 eh' auf
der Tagesordnung stünde, bat er die Räte, die neue
Beleuchtung als Vorgriff auf die kommende Umgestaltung zu
betrachten. Ein Vorschlag, dem die Räte folgten.