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11. Dezember 2005

 

 

Bebauungsplan Kleintierzuchtanlage gebilligt

Einstimmig beschloss der Rat den Bebauungsplanentwurf „Kleintierzuchtanlage“ und dessen Offenlegung. Werner Gerhardt vom Karlsruher Stadtplanungsbüro Voegele + Gerhardt stellte den Bebauungsplan vor. Dieser weißt das Gebiet südwestlich der Sportplätze als kleinflächiges Sondergebiet „Kleintierzuchtanlage“ aus. Insgesamt werden knapp 12 000 Quadratmeter überplant. Das Vorhaben wurde auf Vorgabe des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein in zwei Bauabschnitte rechts und links der Grillhütte unterteilt, damit der Eingriff in den regionalen Grünzug Tiefgestade bedarfsgerecht erfolgen kann. Das Gelände wird von der Gemeinde Iffezheim an den Kleintierzuchtverein Iffezheim verpachtet, dessen Mitglieder dort im ersten Abschnitt auf elf Parzellen Ställe zu Zucht- und Ausstellungszwecken, überdachte Volieren und untergeordnete Abstellschuppen mit einer Maximalfläche von 75 Quadratmetern errichten dürfen. Die Erweiterung sieht weitere sechs Parzellen vor. Die Trauf- und Firsthöhen wurden auf 4,80 bzw. 3,5 Metern festgelegt.

Durch die Errichtung der Kleintierzuchtanlage wird das vorhandene Gehölz zerstört. Da es sich aber nicht um ein hochwertiges Biotop handelt, führe der Bebauungsplan nur zu geringfügigen bis mittleren Verschlechterungen. Um den Eingriff in die Natur zu mildern, müssen 18 ausgewählte Bäume, darunter über 100 jährige Eichen, stehen bleiben und in die Zuchtanlage integriert werden. In Bezug auf zusätzliche Ausgleichsmaßnahmen verweißt der Bebauungsplan auf eine bereits im März 1998 umgesetzte Aufforstung ehemaliger Ackerflächen auf einer Fläche von 2,1 Hektar.

Wie ein Damoklesschwert hängt die Vergangenheit über der Planung: das Gelände wurde von 1915 bis 1969 als Müllkippe genutz, in welcher Haus- und Sperrmüll, Bauschutt, Erdaushub, Munitionsreste und möglicherweise Gewerbemüll abgelagert wurden. Eine vom Landratsamt vorgeschriebene Bodenuntersuchung soll Klarheit bringen, ob der Boden belastet und diese Belastung einer Nutzung des Geländes entgegensteht. Die Altlastensituation wurde auch bei der Abführung des Oberflächenwassers berücksichtigt. Anstatt auf dem Gelände zu versickern, wird das Regenwasser zu einer zentralen Versickerungsanlage auf einem separaten gemeindeeigenen Grundstück auf der anderen Seite des Betonweges geleitet.

Auf Nachfrage von Hubert Schneider bestätigte der Bürgermeister, daß der zweite Bauabschnitt durch den Plan nicht rechtskräftig werde, sondern separat beschlossen werden müßte. Die 1998 erfolgte Wiederaufforstung werde als Ausgleichsmaßnahme auch die von der Gemeinde in die dritte Änderung des Flächennutzungsplan eingebrachte Änderungen abdecken, zerstreute Peter Werler Zweifel an der Wirkung der Maßnahme.

Hänn die sich äjendlich schu Gedonge gmachd, wu se die näj Grillhidd noschdelle welle? 's werd nämlich so sinn, daß wenn do mol ä huffe Geggler, Rommler un onger Viehzeig do unge isch, ball iimes kumme werd, wu sich beschwere duud, daß die Viecher vagelschderd wern, wenn do laufend iimes in da Hidd feschdle duud. 's isch nix geje d'Hasebogga, awa so werd's kumme, weil deß alles zu päb uffenonga huggd. Un, un wu welle denn d'freie Wähla na ihr Summafeschd mache? Da Grillhiddeplatz isch jo na bloß halwa so groß? Alla, schu mol Gedonge gmachd, wu ma die näj Grillhidd noschdelle?.

Kindergartenbedarfsplan

Mit dem einstimmig beschlossenen Kindergartenbedarfsplan reagiert die Renngemeinde auf das am 1. Januar in Kraft getretene Tagesbetreuungsausbaugestz, das bis 2010 zur Schaffung von 230 000 zusätzlichen Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren und schulpflichtigen Kindern verpflichtet. Wie aus dem Bedarfsplan hervorgeht, bieten die beiden in katholischer Trägerschaft stehenden Kindergärten St. Martin und St. Christopherus zusammen 197 Plätze, die den Bedarf im Frühjahr 2006 um 18 Plätze übersteigen werden. Eine im Oktober 2005 durchgeführte Umfrage unter den Eltern de Kinder unter drei Jahren ergab, so die Sitzungsvorlage, für 22 von 87 Kleinkinder einen Betreuungsbedarf. Bei 12 Eltern besteht Betreuungsbedarf am Vormittag, zum Teil nur an einzelnen Tagen. Acht Eltern wollen eine durchgehende Tagesbetreuung in Anspruch nehmen, die Hälfte davon ebenfalls nur an einzelnen Tagen. Bei zwei Kindern besteht Betreuungsbedarf an einzelnen Nachmittagen.

Ausgehend von diesem Bedarf solle noch in diesem Jahr 10 Plätze für unter Dreijährige in altersgemischten Gruppen entstehen. Von 2006 bis 2010 sollen jeweils drei Plätze in Kinderkrippe, Kleinkinder oder altersgemischten Gruppen entstehen. Damit wäre in 2010 der aktuelle Bedarf an 22 Betreuungsplätzen gedeckt.

Jährlich zum 15. März soll der Kindergartenbedarfsplan fortgeschrieben werden. Zum Quartalsende berichten die Kindergärten jeweils über die tatsächliche Belegung der Gruppen.

 

Haushalt erläutert

Gut zwei Stunden nahm sich Bürgermeister Peter Werler Zeit, den Räten den Haushaltsentwurf 2006 zu erläutern. Einige Punkte führten sofort zu Diskussionen und einigen Änderungen.

Peter Werler begann zunächst den 8,16 Millionen € schweren Verwaltungshaushalt seitenweise zu erläutern. Den rasanten Anstieg der Ausgaben für die Ortspolizei auf die insgesamt erhöhten, vom Rechenzentrum verlangten Fallkosten und der Ausgaben für die Erstellung der neuen Pässe und Ausweise. Auf wenig Gegenliebe der Räte stieß der erneute Ansatz von 10 000 € für kulturelle Veranstaltungen. Peter Werler erläuterte, daß die Gemeinde Kleinkunst oder ähnliche Veranstaltungen auf die Beine stellen wolle, der Männergesangverein habe mit seinem Open Air Veranstaltungen in der Astrid-Lindgren-Schule und Konzerten in der BBAG-Halle den Weg vorgegeben. Fragen warfen die veranschlagten 30 000 € für die Ortschronik auf. Der Schultheiß erläutert, daß laut Auskunft des Autors das Buch fertig sei und lediglich die Bildauswahl noch ausstehe. Im veranschlagten Betrag sei ein kleiner Teil Abschlußhonorar und die Druckkosten für das im März in Produktion gehende Werk enthalten.

In der Jugendarbeit möchte Bürgermeister Peter Werler zweigleisig fahren. Die beschlossene Ansiedlung des Jugendtreffs in einem Containerbau während der zweijährigen Erprobungsphase wolle er ebenso weiterverfolgen, wie die alternative Unterbringung des Treffs in einem zu erwerbenden Gebäude ( 250 000 € ), für dessen Anschaffung und Renovierung er ebenso Mittel in den Haushalt eingestellt hatte, wie zur Anmietung des Containerprovisoriums.

Unisono plädierte der Rat für die Einstellung zusätzlicher Mittel um das Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkrieges in Stand zu setzen.

Für 20 000 € will die Verwaltung neue Prospekte und Ortspläne erstellen lassen, da schon seit längerem keine mehr verfügbar seien, so Peter Werler.

Bei den Einnahmen aus der Gewerbesteuer habe der Rat sehr vorsichtig kalkuliert, so Kämmerer Siegbert Heier, da die Baukonjunktur schon seit Jahren schwächle. Bürgermeister Werler machte den Räten nochmals deutlich, wie markant sich eine minimale Anhebung des Gewerbesteuerhebesatzes auf die Einnahmesituation durch höhere Schlüsselzuweisungen und niedrigere Umlagen auswirken würde.

Mehr Diskussionsbedarf gab es beim 2,04 Millionen schweren Vermögenshaushalt. Dieser ergab sich bereits bei den veranschlagten 30 000 € für den Umbau des Schulhofes der Grundschule. Manfred Weber (FWG) forderte eine Reduzierung auf 20 000 € mit dem Hinweis, er wolle keine Spielplatz im Schulhof. Harald Schäfer plädierte für eine zeitliche Streckung der Maßnahme, dem der Schultheiß das Bild der „ewigen Baustelle“ entgegen hielt. Die 30 000 € seien bereits weniger als die Hälfte der ursprünglichen Planung. Für die Haupt- und Realschule sieht der Plan den Umbau der in die Jahre gekommenen Toiletten vor. Peter Werler ergänzte seine Vorschlag um weitere 10 000 € für „Kunst am Bau“ die durch die Kunst AG der Schule verwirklicht werden solle.

Auf heftige Kritik stießen die eingestellten 100 000 € Zuschuß an den Reit-und Rennverein für den Bau der Reithalle. Dies würde unnötige Begehrlichkeiten wecken, so Harald Schäfer. Ins gleiche Horn stieß Manfred Weber, der ein schlüssiges Finanzierungskonzept und eine Planung vermisste. Da noch keine Planung vorläge, würden im nächsten Jahr 50 000 € ausreichen stimmte ihm sein Fraktionskollege Kurt Lorenz zu.

Durch eine Erhöhung der Zuschüsse um 10 000 € stehen für den naturnahen Umbau des Mühlbaches nun 155 000 € zur Verfügung. Weitere 8 000 € für die Begutachtung der Maßnahme zur Anrechnung auf ein zukünftiges Ökokonto, hatte der Bürgermeister eingestellt.

355 000 € sind für die Nachrichtung der Kläranlage eingeplant. Dabei sei er von einer Neuanschaffung der Geräte ausgegangen, erläuterte Peter Werler.

Von den vorgesehenen eine Million € für die Sanierung der Abwasserkanäle in Blumen -und Hauptstraße zog der Bürgermeister knapp die Hälfte wieder zurück. Der Kanal in der Hauptstraße soll erst im Zuge der Sanierung der Ortsmitte in Angriff genommen werden.

Wie Werler ausführte, werde der Vermögenshaushalt vollständig über die Rücklagen finanziert. Eine Kreditaufnahme sei nicht notwendig, die Rücklagen aber dann aufgezehrt. Er appellierte an die Räte, die Ertragskraft des Vermögenshaushaltes durch kostendeckende Gebühren und Hebesätze zu stärken. Um die Einnahmesituation der Gemeinde zu verbessern mahnte Karlheinz Schäfer an, den geltenden Bebauungsplan für die Hügelsheimerstraße umzusetzen. Durch die Verlängerung der Poststraße und die vorgesehenen Stiche könnte zum einen die Hinterliegersituation bereinigt werden, zum anderen könne die Gemeinde die über die Jahre angekauften Grundstücke veräußern.

Der Haushaltsplan wird am 16. Januar 2006 weiter erörtert werden.

 

Forstwirtschaftsplan vorgestellt

Gemeindeförster Norbert Kelm stellte den Räten detailliert den Forstwirtschaftsplan als Teil des Verwaltungshaushaltes vor. Mit der Ernte von 2 000 Festmetern Holz würden in 2006 knapp 57 000 € erlöst. Dem stünden Löhne in Höhe von 27 000 € und Fremdarbeiten in Höhe von 22 000 € gegenüber. Für 2006 sei lediglich die Anpflanzung von 4 700 Setzlingen geplant. Dies sei das absolute Minimum um den Wert des Waldes auf lange Sicht zu erhalten. Hierfür seien 30 000 € Waldarbeiterlohn und 10 000 € Fremdarbeiten eingeplant. Auf Nachfrage aus dem Rat bestätigte Kelm, daß er in 2005, wie angeregt, Mitarbeiter des Bauhofes bei der Pflanzung von Bäumen eingesetzt habe. Die veranschlagten Verrechungssätze für diese Mitarbeiter hätten jedoch zu Mehrausgaben von 10 000 € geführt. Insgesamt stünden den Einnahmen aus Holzverkauf, Zuschüssen und Pacht in Höhe von knapp 70 000 € Ausgaben in Höhe von 54 000 € entgegen. Der Forst habe damit im Jahr 2006 ein Zuschussbedarf in Höhe von 184 000 € schloss Förster Kelm seine Ausführungen.

Manfred Weber kritisierte die ständigen Klagen über die Forstkosten und forderte von seinen Ratskollegen die Bereitschaft für den Wald mehr Geld auszugeben. Hansjörg Oesterle sah die Forstabteilung im sechsten Jahr nach Lothar auf einem guten Weg. Schon in Verantwortung für spätere Generationen könne man den Wald nicht einfach abschaffen. Er fühle den Wald bei Förster Kelm gut aufgehoben.

Abschließend informierte Norbert Kelm vereinbarungsgemäß, daß er im Schutzwald Geggenau einen Ahornbaum fällen werde.

 
Euer Kommentar an Matthias  

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