H O M E
 
 

Iffze.de> Aktuell> Neues> Neues 2005

 

19. September 2005

 

 

Heute und in Zukunft die billigste Lösung

Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen kommen auf die in die Jahre geratene Iffezheimer Kläranlage zu. Mögliche Lösungen wurde in der jüngsten Ratssitzung vorgestellt. Christoph Müller und Peter Kirsamer vom Hügelsheimer Ingenieurbüro Wald & Corbe stellten dem Plenum die dringend notwendigen Sanierungsschritte vor: Feinrechen und Schlammpresse zeigten deutliche Verschleißerscheinungen, so die Ingenieure. Der Handlungsbedarf sei klar, es ginge nun darum, dem Rat verschiedene Lösungsmöglichkeiten und deren Wirtschaftslichkeitsberechnungen vorzustellen.

Eine Rechenanlage sei notwendig, um anschließende Anlagenteile vor Verstopfungen durch Papier, Laub etc. zu sichern. Neben Korb- und Siebrechen stellte Müller auch Schrägrechen und Flachfeinsieb vor. Neben den Investitionskosten banden die Ingenieure auch die jährlichen Folgekosten mit in die Kostenrechnung ein. Hierbei zeigte sich, daß je feiner das Sieb, die Entsorgunskosten, die immerhin 213 € je Tonne betragen, anstiegen. Als optimale Lösung schlug das Ingenieurbüro den Ersatz des 10 mm Feinsiebes durch einen Korbrechen mit mechanischer Räumung und einer Spaltweite von 6 mm vor. Dieser sei mit Jahreskosten von 12 400 € von den Kosten mit einer Generalüberholung des jetzigen Rechens vergleichbar, jedoch nur unter der Prämisse, daß der alte Rechen noch 12 Jahre durchmache, was fraglich sei. In den Investitionskosten sei eine integrierte Waschpresse eingerechnet. Durch die Waschpresse ließe sich ein höherer Trocknungsgrad des Rechengutes erreichen, wodurch gegenüber den Entsorgungskosten für ungepresstes Material von in Höhe von 8 000 €  etwa 2 – 3 000 €  jährlich eingespart werden könnten, erläuterte Müller auf Nachfrage von Harald Schäfer (SPD). Eine Verlängerung der wasserrechtlichen Betriebsgenehmigung für die Kläranlage über das Jahr 2010 hinaus „kriegen wir wieder“, entgegnete Christoph Müller auf Bedenken von Manfred Weber (FWG).

Erhebliche Mängel an Bändern und Walzen weise die mittlerweile 20 Jahre alte Schlammpresse auf, so Christoph Müller. Der Neuanschaffung einer Siebbandpresse mit automatischer Förderanlage in die Solartrocknung stellte Müller eine Schneckenpresse mit geringerer Trocknungsleistung und den Transport des eingedickten Schlammes zur Weiterverarbeitung nach Baden-Baden oder Rastatt gegenüber.  Letztere Lösung käme zwar ohne Investitionskosten aus, sei wegen der enormen Entsorgunskosten wesentlich teuerer als die Weiternutzung der Solartrocknung. Peter Kirsamer empfahl dem Rat eine neue Siebbandpresse mit Förderanlage zu beschaffen, was mit Investitionskosten von 250 000 € zu Buche schlagen werde, aber für „heute und in Zukunft die billigste Lösung“ sei. Mit der Lösung könne die Gemeinde auch flexibel auf das zukünftig ins Haus stehende Verbot der stofflichen Nutzung des Klärschlammes reagieren. Zwar seien noch nicht alle Kohlekraftwerke auf die Verbrennung solargetrockneten Klärschlammes eingerichtet, dies werde aber kommen, so daß die Transportwege unter 100 km bleiben werden. Eine Entscheidung über die Sanierungsmaßnahme werde im Rahmen der Haushaltsberatungen gefällt, steckte Bürgermeister Peter Werler den Fahrplan ab.

 

Einstimmig beschloß der Rat die Einleitung eines Untersuchungsverfahrens gemäß §141 des Baugesetzbuches für den Bereich „Ortskern I“. Das Untersuchungsgebiet erstreckt sich über 9,1 ha und beginnt im Westen auf der Hauptstraße in Höhe des Gasthauses „Zum Sternen“, umfasst die östliche Seite der Rennbahnstraße, wird im Norden begrenzt durch die Josefstraße und reicht in deren Verlängerung bis zum östlichen Ortsausgang. Südlich wird das Gebiet begrenzt durch Haupt-, Karl-, Hügelsheimerstraße sowie Berggasse. Im Westen verläuft die Grenze entlang der Neuen Straße und trifft dann parallel zur Poststraße wieder auf das Gasthaus Sternen. Für 7 000 € beauftragte der Rat die Stadtentwicklung Südwest mit der Untersuchung. Eine Bürgerversammlung solle am 11.10.2005 stattfinden, gab Bürgermeister Werber einen Ausblick auf die weitere Vorgehensweise. Spätestens Anfang 2006 rechne er mit einem Satzungsbeschluß, ging er auf die Frage nach dem Zeithorizont von Manfred Weber ein.

Aus der nicht öffentlichen Sitzung Ende Juni teile Peter Werler mit, daß der Brauerei Franz ein Wasseranschluß für das Festzelt auf dem Kapellenberg versagt blieb.

 
Euer Kommentar an Matthias  

Seitenanfang
Zurück
Weiter
Copyright 2005 by Iffze.de