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40 Jahre Paul-Gerhardt-Gemeinde
40 Jahre evangelische
Paul-Gerhardt-Gemeinde und alle sind zum Feiern gekommen: Altpfarrer,
evangelische und katholische Glaubensbrüder ebenso wie die
lokale Polit- und Klerikalprominenz.
Warum gerade das 40-jährige
Jubiläum gefeiert wurde, erklärte Kirchenvorstand Uwe
Stabenau mit den zahlreichen Stellen in der Bibel an denen diese Zahl
gefunden werden kann. Wie der ehemalige Kirchenvorstand Gerhard De
Vries in seinem geschichtlichen Abriß darlegte, habe es zwar
bereits in den Jahren 1529-1627 eine etwa hundertköpfige
evangelische Gemeinde im Renndorf gegeben, jedoch sei diese mit dem
Landesherrn wieder zum katholischen Glauben gewechselt, so daß
bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts eine homogene katholische
Dorfgemeinschaft bestand. Erst nach Ende des zweiten Weltkrieges
kamen mit den Vertriebene und Flüchtlingen wieder Menschen
evangelischen Glaubens nach Iffezheim, deren Zahl Anfang des Jahres
1950 auf 264 angewachsen war. Die evangelischen
Neubürger aus Hügelsheim Iffezheim, Ottersdorf und
Wintersdorf wurden von der Rastatter St. Michael – Gemeinde
betreut. Die ganzen 50er Jahre hindurch strebten der badische
Oberkirchenrat und die Gläubigen
danach, den heimatlosen Flüchtlingen zumindest eine Heimstatt
des Glaubens zu geben. Statt bei der Suche nach einem Bauplatz für
ein Kirchlein behilflich zu sein, stellte die Gemeinde Iffezheim 1961
unentgeltlich einen Bauplatz für den Neubau der Kirche für
-wie es in den Unterlagen heißt- die evangelische Gemeinde
Wintersdorf zur Verfügung, so Gerhard de Vries. Nach einem Jahr
Diskussion hatte man sich auf den Plan zum Bau einer Kirche geeinigt,
die 60, an Feiertagen maximal hundert Gläubigen Platz bieten und
zusätzlich eine Küche und einen kleinen Gesellschaftsraum
enthalten soll. Am Palmsonntag des Jahres 1963 wurde der
zentnerschwere, aus dem Murgtal stammende granitne Grundstein für
das 220 000 Mark teure Gotteshaus mit dem glockenförmigen
Grundriss gelegt. Am 7. März 1964 erfolgte dann der feierliche
Umzug aus der Schule, in dessen Räumen bis dahin die
Gottesdienste gefeiert wurden, in das neue Domizil in der
Tullastraße. Mit dem Kirchenneubau hätten die
evangelischen Neubürger und die
Alteingesessenen auch menschlich zueinander gefunden, so De Vries.
Dies habe sich in der Spendenaktion der katholischen Pfarrgemeinde
für das von dem Künstler Brodwolf entworfene Kirchenfenster
gezeigt. Von den an die evangelischen Gemeindemitglieder
verkauften „Bausteine“ hätten Orgel, Taufstein, Kreuz und
Glocke angeschafft werden können, schloß der ehemalige
Kirchenvorstand seine Ausflug in die Geschichte der Pfarrgemeinde.
Kirchenvorstand Uwe Stabenau, Pfarrer
Michale Winkler mit seinen Vorgängern Armin Jaeckel,
Werner König, Elisabeth Maier und Gründungspfarrer Dieckmann
Der Einladung zum Jubiläum waren
neben dem „Gründungspfarrer“ Dieckmann auch seine ehemaligen
Amtskollegen Jaeckle und König sowie Pfarrerin Elisabeth Maier
ebenso gefolgt wie zahlreiche Gemeindemitglieder und deren
katholische Mitbürger. Das heitere Wetter trug ein Übriges
dazu bei, daß der Platz rund um die Kirche den ganzen Tag über
gut besucht war. Die traditionelle Erbsensuppe, Bratwurst und Bier
sorgten dafür, daß wieder Einiges für die
Renovierung der Orgel erwirtschaftet werden konnte. Für die
musikalische Unterhaltung sorgten der Musikverein Iffezheim mit dem
Morgenkonzert, Martin Brenner an der Drehorgel, das
Quetschkommoden-Jugendensemble und der Männergesangverein
Iffezheim. Als besonders bibelfest und gut im Schätzen erwies
sich bei der Kirchenrallye wie bereits schon einmal die Familie
Greß. (Wer schreibt bleibt!)
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