Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei: Aufstieg im Doppelpack

von Martin Schäfer

Einen totalen Triumph erlebten die Iffezheimer Kunstturner bei den Liga-Endkämpfen in Kehl. Das komplizierte Regelwerk sorgte dabei zusätzlich für enorme Spannung. Bereits am Samstag qualifizierte sich die 2. Mannschaft für den Aufstieg in die Landesliga und am Sonntag konnte die 1. Mannschaft mit dem Sprung in die Oberliga beeindruckend nachlegen. Bereits zum zweiten Mal nach 2001/2002 ist der TV Iffezheim nun mit einem eigenen Team in der höchsten badischen Turnliga vertreten.
Trainer Hans Pahl hatte seinen Schützlingen Manuel Müller, Michael Leuchtner, Christian Schindler, Michael Lorenz, Severin Fritz, Philippe Janod, Sebastian Kehres und Carsten Kühn zum Ziel gesetzt, den Vorrunden-Spitzenreiter aus Haslach zu schlagen und sich damit für die knappe Niederlage vor Wochenfrist zu revanchieren. Zwar konnten die Iffezheimer dieses Duell mit 155,55 : 151,9 Punkten diesmal klar für sich entscheiden, doch die Mannschaften des TG Mittelbaden-Murgtal (155,85) und des PTSV Jahn Freiburg (155,7) hatten im Endkampf knapp die Nase vorn. Verbandsliga-Meister wurde schließlich der TV Haslach vor dem TV Iffezheim. Entscheidend für den Aufstieg war aber die Gesamt-Punktzahl der Rückrunde, und in diesem Kriterium konnten die Iffezheimer gleich zwei Oberliga-Mannschaften übertrumpfen. So ergab sich die kuriose Situation, dass nur der Vizemeister die Qualifikation für die höhere Leistungsklasse schaffte, während die erstplatzierte Mannschaft in der bisherigen Liga verbleiben muss. Angesichts dieser schwer durchschaubaren Regularien bedeutete die Bekanntgabe der Endergebnisse für beide Lager eine handfeste Überraschung. Der Unterschied zwischen Freude und Enttäuschung hätte in diesen Momenten kaum größer sein können.
Der TV Iffezheim erreichte an Reck (23,4 Punkte) und Ringen (30,0) die höchsten Resultate innerhalb der Verbandsliga. Severin Fritz (Reck: 6,3) und Sebastian Kehres (Ringe: 8,1) waren dabei die jeweils besten Turner in diesen Disziplinen. Insgesamt präsentierten sich die Iffezheimer gut aufgelegt und mit überwiegend sehr sauber geturnten Übungen. Lediglich am letzten Gerät (Barren) waren unnötig viele Patzer zu beklagen, was letztlich den greifbar nahen Tagessieg kostete. In der Einzelwertung landete Severin Fritz mit 38,3 Punkten auf dem dritten Platz. Christian Schindler (36,45) kam als siebter immerhin noch in die Top-Ten und bestätigte damit seine konstant guten Leistungen während der gesamten Wettkampf-Saison.
Im Bezirksliga-Endkampf am Samstag musste sich der TV Iffezheim II - wie schon in der Vorrunde - lediglich dem Spitzenreiter aus Söllingen (Pfinztal) knapp geschlagen geben und hatte sich folglich mit dem Titel des Vizemeisters zu begnügen. Doch auch in dieser Klasse sollte der Zweite am Ende der wirkliche Gewinner sein. Weil nämlich in der Bezirksliga prinzipiell nur drei Turner gewertet werden, muss für einen korrekten Vergleich mit der Landesliga auch das Ergebnis des vierten Turners - also die beste Streichwertung - mit einkalkuliert werden. Und in dieser Rechnung waren die Iffezheimer eindeutig besser als die Söllinger, was ihnen schließlich die alleinige Berechtigung zum Aufstieg einbrachte. Endgültig perfekt wurde der Wechsel in die höhere Klasse aber erst am Sonntag, als mit dem TV Haslach II auch noch der entsprechende Absteiger aus der Landesliga ermittelt wurde.
Trainer Jürgen Schneider setzte mit Fabian Rauber, Manuel Peter, Selim Harmanbasi und Jan Anselm auf eine sehr junge Nachwuchsmannschaft, die durch Routinier Patrick Hauns spürbar verstärkt wurde. Die Iffezheimer erreichten an Boden, Ringen und Sprung die besten Bezirksliga-Ergebnisse und brachten damit ihre Eignung für noch größere Herausforderungen zum Ausdruck. In der Einzelwertung belegte Patrick Hauns mit 37,55 Punkten den zweiten Platz hinter dem überragenden Daniel Riffner (40,5) vom TG Söllingen. Selim Harmanbasi (4.), Jan Anselm (5.), Fabian Rauber (11.) und Manuel Peter (13.) landeten ebenfalls im ersten Drittel der Siegerliste, was diesem Team ein sehr hohes Leistungsniveau bescheinigt.
Erfreulich ist auch das Abschneiden des TG Mittelbaden-Murgtal, der durch den Rückrunden-Sieg seinen Verbandsliga-Platz sichern konnte.
Ein wahrhaft tragisches Schicksal traf in diesem Ligafinale den TV Haslach. Zum einen musste die 2. Mannschaft absteigen und zum anderen durfte die 1. Mannschaft trotz erreichen des Meistertitels nicht aufsteigen. Pikant ist daran, dass in beiden Fällen ausgerechnet der „Doppelaufsteiger“ TV Iffezheim seine Finger im Spiel hatte.

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Euer Kommentar an Matthias

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