Klarer Sieg des TV Iffezheim

von Martin Schäfer

Zum Auftakt der Verbandsliga gewann der TV Iffezheim mit 162,05 : 158,85 Punkten gegen den Turngau Mittelbaden-Murgtal. Trotz des deutlichen Vorsprungs war der Wettkampf über weite Strecken spannend und ausgeglichen. Die Gastgeber sahen sich zu Beginn keineswegs in der Favoritenrolle, da sie ihre Vorbereitungsphase nicht optimal nutzen konnten. Studium und Beruf brachten diesmal erheblichen Trainingsrückstand mit sich. Hinzu kommt, dass Routinier Patrick Hauns mittlerweile mit der Nachwuchsmannschaft in der Bezirksliga turnt und daher in der Verbandsliga nicht mehr zur Verfügung steht.
Der TV Iffezheim hatte dennoch einen guten Tag erwischt und war gegen die Rivalen aus der näheren Umgebung hochmotiviert. Schließlich ging man in früheren Jahren zum Teil gemeinsam für den Turngau in der Verbands- und Oberliga an den Start, was natürlich einen besonderen sportlichen Reiz mit sich bringt. Zusätzliche Motivation bedeutet das seit dieser Saison geänderte Punktesystem, welches den Vorkämpfen nun wesentlich größere Bedeutung gegenüber dem Endkampf verleiht (Verhältnis 2 : 1).
Beim TG Mittelbaden-Murgtal turnten Tino Senski, Maik Seiberling, Bernd Knöpel, Philipp Kugler, Tobias Lauer, Jürgen Siegel, Kim-Jan Eisen und Jörg Blümlinger, der vorher für den KTV Straubenhardt in der 1. Bundesliga aktiv war. Iffezheims Trainer Hans Pahl schickte Christian Schindler, Manuel Müller, Michael Leuchtner, Michael Lorenz, Severin Fritz, Philippe Janod und Sebastian Kehres an die Geräte.
Der TV Iffezheim konnte am Boden nur vier Turner aufbieten und war dadurch leicht gehandicapt. Erwartungsgemäß dominierte hier die Turngau-Mannschaft und setzte sich mit einer Differenz von 3,45 Punkten deutlich vom Gegner ab. Jörg Blümlinger erreichte mit einer 7,85 die beste Note an diesem Gerät, auf der Gegenseite konnte nur Philippe Janod (7,45) den Anschluss halten.
Die Wertung am Seitpferd ging dagegen mit 0,65 Punkten Abstand knapp an die Iffezheimer. Herausragend war hierbei die Übung von Jörg Blümlinger (7,8). Severin Fritz bewegte sich auf ähnlichem Niveau, musste aber wegen einiger kleiner Fehler mit einer 7,2 zufrieden sein.
An den Ringen wendete sich das Blatt dann schlagartig. Den Gastgebern gelang es auf beeindruckende Weise, den deutlichen Rückstand von 2,8 Zählern in einen bequemen 3,8-Punkte-Vorsprung umzuwandeln. Der Höhepunkt war dabei sicherlich die schwierige und sehr sauber ausgeführte Übung von Christian Schindler, die nach nur 0,4 Punkten Abzug mit einer 8,2 belohnt wurde. Fast gleichstark präsentierte sich sein Mannschaftskamerad Michael Lorenz (8,0).
Am Barren glänzte Jörg Blümlinger mit einer hochkarätigen Kür, für die er den Ausgangswert 8,7 auch als Endnote erhielt (höchste Tageswertung). Allerdings war dies auch ein Indiz dafür, dass die Kampfrichter an diesem Tag durchweg zu geringe Abzüge vornahmen und dadurch das gesamte Punkte-Niveau etwas in die Höhe schraubten. Der Gerätesieg am Barren ging aber dennoch hauchdünn (0,05 Punkte) an den TV Iffezheim.
Auch am Reck hatten die Gastgeber leicht die Nase vorn. Sie eroberten das „Königsgerät“ mit 0,25 Zählern Vorsprung. Bester Turner war Severin Fritz mit einer 6,15.
Als es zum abschließenden Sprung ging war der Vorteil der Iffezheimer auf bequeme 4,1 Punkte angewachsen. Diese Disziplin konnten jedoch die Gäste souverän für sich entscheiden, weil sie die wertvolleren Sprünge im Programm hatten. Angesichts ihrer überwiegend einfacheren Teile hatten die führenden Gastgeber noch Glück, dass die Differenz nur 0,9 Punkte betrug. Gefährdet war ihr Triumph jedoch nicht.
In der Einzelwertung siegte Severin Fritz mit 41,15 Punkten. Große Freude hatten die Iffezheimer an Christian Schindler, der sich mit durchweg sauber ausgeführten Übungen und einer großartigen Gesamtleistung (40,75) den zweiten Platz vor Bernd Knöpel (37,70) sicherte.
Der TV Iffezheim empfängt am kommenden Samstag die Mannschaften des TG Hanauerland (Verbands- und Bezirksliga), die Mannschaft des TG Mittelbaden-Murgtal muss am Wochenende in Freiburg antreten.
 
Euer Kommentar an Matthias

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