Bleibt Deutschlands bestes Geläuf Spitze?

Um Kosten zu sparen, ist der kaufmännische Direktor des Clubs, Klaus Zellmann, mit dem scharfen Kamm durch die Aushilfsjobs auf der Rennbahn gefahren und hat etwa 100 Stellen gestrichen, darunter auch 62 Stempler, die sonst zwischen den einzelnen Rennen die Bahn wieder auf Vordermann brächten. Die 62 Stempler sparen dem Club jährlich etwa 30 000 €.
Noch vor der Großen Woche beglückte der Club die Presse mit einer Eigenwerbung in Sachen „Bestes Geläuf“, was es unbestritten bis dato – trotz des letztjährigen Aussetzers – ist. Wie Peter Mühlfeit mitteilte, habe der Club bisher viermal mehr Personal eingesetzt als Hamburg oder Köln und er könne nicht sagen, daß das Geläuf damit auch viermal besser gewesen wäre.
Ob es die Spitze halten kann ist nach der Kündigung von fast der Hälfte der Stempler fraglich. Sicher gibt es Stellen auf der Bahn – etwa die nicht übermäßig genutzte 1 200 Meter-Gerade - , die mit weniger Personal in Schuß gehalten werden können. Aber vor allem an den längeren Stempler-Strecken abseits der Zielgerade kann es eng werden, wie von den dortigen Bahnpflegern zu hören war. Von bisher 8 oder 9 auf eine Gruppenstärke von fünf Stemplern reduziert, reiche es bei minimal aufgeweichtem Boden gerade, die zu pflegende Strecke hin und zurück zu bearbeiten. Fünf Minuten später seien bereits die Pferde für das nächste Rennen auf der Bahn. Eine zweite Runde, wie sie bei tiefererem Geläuf von Nöten sein wird, sei damit ausgeschlossen. Wenn die Pferde so richtige „Schlembe“ herausreißen, werde manches Loch nicht mehr geschlossen werden können, prophezeite eine der stempelnden Fachfrauen.
Bestimmt ist auch manches Tor durch nur eine Aufsichtsperson genügend bewacht, so daß der Club zu Recht dieses Einsparpotential nutzte. Für Verärgerung sorgte jedoch mal wieder die Art und Weise, wie sich der Club seiner Aufgabe, die Kündigungen auszusprechen, entledigte: Die Aushilfskräfte fechten jedes Jahr einen Strauß mit ihren Kollegen aus, um zum Rennen Urlaub zu haben, und erfahren dann Montags vor dem ersten Renntag (Freitag), daß sie nicht mehr gebraucht werden. Toll!
Ähnlich erging es anscheinend auch der Parkwache Fuchs, der ebenfalls kurzfristig mitgeteilt wurde, das ein gewisser Teil Personal nicht mehr benötigt werde. Fluchs kündigte Fuchs sein Personal. Über Nacht reifte beim Club wohl die Erkenntnis, daß die Leute doch gebraucht würden und schon mußten die Füchse am nächsten Tag die gechassten Leute wieder zusammentrommeln.

 
Euer Kommentar an Matthias

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