Gewässeruntersuchung


Am vergangenen Freitag begannen die Arbeiten zur Aktualisierung der Bewirtschaftungspläne für die Gewässer der Rheinpachtgemeinschaft 1. Im Auftrag der PG1 untersucht Biologe Frank Pätzold den Fischbestand einschließlich der Fischnährtiere und Wasserpflanzen, sowie die zugehörigen Gewässerdaten im Bereich Stollhofen bis Wintersdorf.
Bereits vor 5 Jahren wurden die verschiedenen Seen und Fließgewässer untersucht; die erneute Beprobung zeigt Veränderungen der Gewässereigenschaften und des Fischbestandes, dies ist für eine effiziente fischereiliche Hege und Pflege des Fischbestandes von Wichtigkeit. Aller Voraussicht nach werden auch die Auswirkungen des Polderausbaus deutlich erkennbar sein. Somit dient das Ergebnis der Untersuchung auch gleichzeitig als Beweissicherung für eventuelle Schädigungen infolge des Polderbaues. Nachdem im nächsten Jahr die ersten Probeflutungen stattfinden werden, soll nach weiteren 5 Jahren die nächste Untersuchung Veränderungen nach Beginn der Polderung dokumentieren.
Schon bei der ersten Befischung mit dem Elektrofischereigerät am Freitag im „Bau 2“ im Hügelsheimer Altrheingebiet wurde eine fast dramatische Verschlechterung des Fischbestandes festgestellt. Hier werden noch Spätfolgen des Staustufenbaus wirksam: Durch die Unterbrechung der einstigen Frischwasser-Einspeisung ergab sich eine fortschreitende Schlammablagerung mit der starke Sauerstoffzehrung einhergeht – ein katastrophaler Zustand für die meisten Fischarten und Kleinlebewesen.
Nach Vorliegen der gesamten Ergebnisse wird der resultierende Untersuchungsbericht der Fischereibehörde und den anderen betroffenen Stellen übergeben. Die Rheinpachtgemeinschaft 1 hofft, daß das Ergebnis der 15.000 € teuren Untersuchung entsprechende Maßnahmen auslöst, zum Wohle der Fische und der gesamten Natur.

Der einzige „Lichtblick“ bei der Elektrofischerei am vergangenen Freitag war der Fang eines „Steinbeissers“. Dieser Fisch steht auf der roten Liste für gefährdete Fischarten; seinen Namen trägt er, weil er mit Algen behaftete Steinchen ins Maul nimmt, den Bewuchs als Nahrung ablutscht und danach das Steinchen wieder ausspuckt.

 

 
Euer Kommentar an Matthias

Zurück zu Aktuell
Seitenanfang
Zurück
Weiter