Die Reise hat sich gelohnt: Mit einem überlegenen Sieg (152,35 : 130,70 Punkte) kamen die Iffezheimer Turner vom Wettkampf beim TB Wilferdingen zurück. Zudem gingen sämtliche Gerätewertungen auf das Konto des TV Iffezheim, der sich nun mit der TG Berghausen-Grötzingen die Tabellenspitze der Verbandsliga teilt. Doch trotz ihrer eindeutigen Niederlage verdienen die Wilferdinger Turner für ihre Leistung Respekt. Der Altersdurchschnitt dieser Mannschaft liegt bei fast 40 Jahren (Spitzenreiter ist Harry Seiter mit 45 Lenzen !) und jeder Wettkämpfer musste mangels personeller Reserven alle sechs Disziplinen absolvieren. Es ist wohl die letzte Saison dieser sympathischen Truppe, die eigentlich im letzten Jahr schon aufhören wollte und dann – beflügelt durch den überraschenden Aufstieg in die Verbandsliga – doch noch den nötigen Ehrgeiz für eine weitere Runde aufbrachte. 
Die Gesamt-Differenz erscheint mit 21,65 Punkten recht deutlich. Sie wäre aber sogar noch etwas höher ausgefallen, wenn die Gäste an die guten Leistungen des Auftakt-Wettkampfes angeknüpft hätten. Es erwies sich jedoch als kleines Handicap, dass man zu Hause das Training an modernstem Equipment gewohnt ist und nun teilweise mit den Eigenheiten veralteter Geräte zurecht kommen musste.  
Iffezheims Trainer Hans Pahl konnte diesmal mit Manuel Müller, Michael Leuchtner, Patrick Hauns, Carsten Kühn, Christian Schindler, Michael Lorenz, Severin Fritz, Philippe Janod und Sebastian Kehres seinen kompletten Kader aufbieten. Wilferdingen turnte in Minimal-Besetzung mit Harry Seiter, Elmar Kälber, Marco Ruf, Eckhard Kälber und Alexander Walch. 
Die Iffezheimer konnten sich am Boden gleich mit 2,15 Punkten vom TB Wilferdingen absetzen, obwohl sie sich etliche unnötige Fehler leisteten. Sebastian Kehres hatte dabei den höchsten Ausgangswert (8,1) zu bieten und bekam mit einer 6,75 auch die beste Note an diesem Gerät. Marco Ruf hielt auf Seiten der Gastgeber mit einer 6,0 den Anschluss. 
Am Seitpferd war der Vorteil des TV Iffezheim wesentlich dünner (0,95 Punkte). Allerdings wurden die Gäste von den Kampfrichtern hart rangenommen und zum Teil mit unverhältnismäßig hohen Punktabzügen bestraft. Elmar Kälber erreichte für Wilferdingen mit der eindeutig schwierigsten Kür eine 5,5 und lag damit knapp vor dem Iffezheimer Philippe Janod (5,2). 
Michael Lorenz präsentierte seine hochkarätige Übung an den Ringen erneut fast fehlerfrei, musste aber einen massiven Abzug von 1,4 Punkten hinnehmen und wurde mit der Note 7,4 unverständlich schlecht bewertet. Eine Vorstellung auf Bundesliga-Niveau bot Sebastian Kehres, der den gleichen Ausgangswert (8,8) vorweisen konnte und für seine brillante Darbietung zu Recht mit einer 8,3 belohnt wurde. Das war gleichzeitig auch die Tageshöchstnote. Vom TB Wilferdingen gelang es nur Eckhard Kälber (6,5), einigermaßen den Anschluss an diese Leistungsklasse zu halten. Insgesamt konnten die Iffezheimer ihren Vorsprung um 5,6 Punkte ausbauen. 
Am Sprung waren die Mannschaften fast gleichwertig. Mit 0,75 Punkten Unterschied gewann der TV Iffezheim diese Disziplin nur ganz knapp. Philippe Janod erhielt für einen gebückten Tsukahara die Note 7,85 und hatte damit die Nase vorn. Er war auch bester Turner am Barren (7,2 Punkte), wo die Iffezheimer ihren Abstand um weitere 8,1 Punkte vergrößerten. Allerdings wurden sie an diesem Gerät nun ein wenig zu großzügig bewertet, als hätte es nach den fragwürdigen Entscheidungen bei Seitpferd und Ringen einer ausgleichenden Gerechtigkeit bedurft. 
Klare Verhältnisse herrschten dann wieder beim abschließenden Reckturnen, wo Severin Fritz (6,3) und Patrick Hauns (6,15) die besten Übungen zeigten. Angestachelt durch die Sicherheit des mittlerweile üppigen Punktekontos versuchte sich Sebastian Kehres an Höchstschwierigkeiten, konnte aber einen Gienger-Salto nicht fangen und musste sich deshalb mit einer 5,8 zufrieden geben.
In der Einzelwertung siegten Severin Fritz (36,65) vor Sebastian Kehres (35,25 an 5 Geräten) und Eckhard Kälber (34,65). 
Am Samstag haben die Iffezheimer bei der TG Berghausen-Grötzingen (16 Uhr) eine deutlich schwierigere Aufgabe zu lösen, denn dort turnt der Nachwuchs des Zweit-Bundesligisten TG Grötzingen. Trainer ist Lazar Bratan, der für früher in der ungarischen Nationalmannschaft aktiv war. Eine Woche später (30.03.2003) kommt das Team der SG Kirchheim (bei Heidelberg) nach Iffezheim. Dieser Wettkampf findet im Turnschopf statt, und nicht wie ursprünglich geplant in Sandweier.