Iffezheimer Turner verlieren in Weingarten
vom Martin Schäfer

Trotz einer massiven Leistungssteigerung musste der TV Iffezheim am Samstag wie erwartet eine  deutliche Niederlage aus dem Duell gegen den TSV Weingarten mit nach Hause nehmen. 162,10 : 149,65 Punkte lautete das eindeutige Endergebnis eines sehenswerten Wettkampfes. Im Vergleich zum Saisonstart eine Woche zuvor präsentierten die Iffezheimer ihre Übungen wesentlich sicherer und erreichten dadurch insgesamt über 8 Punkte mehr als gegen den TV Bühl. Trainer Hans Pahl konnte daher mit den Vorstellungen seiner Truppe (Carsten Kühn, Manuel Müller, Michael Leuchtner, Christian Schindler, Philippe Janod, Severin Fritz, Michael Lorenz und Patrick Hauns) sehr zufrieden sein. Leider reichte es nicht zu einem Gerätesieg, den man sich als einzig realistisches Ziel für diesen Tag vorgenommen hatte. 
Am Boden musste der TV Iffezheim mit einem kleinen Handicap zurecht kommen: Weil man zu Hause auf einer modernen „Tamplin-Bahn“ trainiert und der Wettkampf nun auf einem normalen Weich-Boden ausgetragen wurde, waren die Voraussetzungen für die Gäste nicht optimal. Die ungewohnten Bedingungen wirkten sich hauptsächlich in Standschwierigkeiten und vermindertem Sprungvermögen aus, doch die Übungen wurden weitgehend sauber geturnt. Michael Lorenz erhielt für die schwierigste Iffezheimer Kür 6,55 Punkte, bester Turner in dieser Disziplin war Weingartens Matthias Linder (7,85). 
Nach dem ersten Gerät hatten die Gastgeber schon einen Vorsprung von 3,2 Punkten heraus gearbeitet, doch am Seitpferd war die Situation ein wenig ausgeglichener. Severin Fritz erreichte mit 6,55 Punkten die beste Wertung des TV Iffezheim und stand damit dem ehemaligen Bundesliga-Turner Markus Walch (6,85) nur wenig nach. Hätte man sich nicht einige unnötige Patzer geleistet, wäre hier für die Gäste vielleicht sogar ein Gerätesieg möglich gewesen.
Deutlicher war der Abstand wieder an den Ringen, wo Markus Walch mit einer hochklassigen Übung Akzente setzte. Seine 8,15 war gleichzeitig auch die höchste Tageswertung. Bei den Iffezheimern hatte Christian Schindler (6,75) die Nase vorn, der diesmal eine ansprechende Gesamtleistung zeigte.
Der Sprung ging mit 1,2 Punkten Differenz ebenfalls an die Weingartener, die deutlich höhere Ausgangswerte vorweisen konnten. Matthias Linder war durch seinen „Überschlag-Salto vorwärts gebückt“ (8,0) in dieser Disziplin das Maß aller Dinge. Philippe Janod erhielt für seinen Tsukahara die Note 7,8 - das war höchste Iffezheimer Wertung an diesem Tag.
Am Barren lag für den TV Iffezheim ein Gerätesieg in greifbarer Nähe. Mit nur 0,45 Punkten Abstand musste man aber auch hier dem Gastgeber den Vortritt lassen und ärgerte sich später über den einen oder anderen kleinen Fehler, der wohl die entscheidenden fünf Zehntel kostete. Christian Schindler (6,35) hatte auf Seiten der Gäste die beste Übung zu bieten, beim TSV Weingarten waren Markus Walch (6,95) und Matthias Linder (6,9) die fleißigsten Punktesammler.
Weingarten lag nun mit 8,4 Zählern Vorsprung uneinholbar in Führung und erhöhte diese Differenz beim abschließenden Reckturnen sogar noch auf beeindruckende 12,45 Punkte. Hier machte sich bemerkbar, dass Philippe Janod verletzungsbedingt noch immer auf einen Einsatz am Reck verzichten muss. Severin Fritz sicherte sich mit einer 6,0 die beste Iffezheimer Wertung, doch Markus Walch (7,75) war auch an diesem Gerät eine Klasse für sich.
In der Einzelwertung der Sechskämpfer gewann Matthias Linder mit 43,2 Punkten vor Christian Schindler (36,85) und Patrick Hauns (36,6).
Die Akteure des TSV Weingarten sind den meisten Iffzer Turnern noch aus früheren Oberliga-Zeiten mit der Mannschaft des TG Mittelbaden-Murgtal bekannt und weil man all die Jahre einen freundschaftlichen Kontakt pflegte, freuten sich beide Seiten auf das Wiedersehen. Der Wettkampf war daher geprägt von einer überaus harmonischen Atmosphäre, die sich auch nach dem offiziellen Teil fortsetzte: 
Die Weingartener konnten zwar den turnerischen Sechskampf eindeutig gewinnen, doch die Wertung am 7. und 8. Gerät ging klar an den TV Iffezheim. 
P.S.: Welche Disziplinen sich hinter dem 7. und 8. Gerät verbergen, bleibt das Geheimnis der Turner und der mitgereisten Fans.

Am Sonntag in Iffezheim: Turnen auf höchstem Niveau !

Den Wettkampf am Sonntag, 3. März 2002, können wir wärmstens empfehlen. Mit der 2. Mannschaft der KTG Heidelberg kommen auch angehende Bundesliga- und Nationalmannschafts-Turner nach Iffezheim, die das Kunstturnen in völlig anderen Dimensionen zelebrieren werden. Die Talente des Heidelberger Leistungszentrums sind gerade mal 14 Jahre alt und werden im Oberliga-Team auf ihre künftigen Einsätze vorbereitet. Sie versprechen „Kunsttunen in technischer Perfektion“, wie man es in unseren Gefilden sonst eigentlich nie zu sehen bekommt – höchstens im Fernsehen. Somit dürfte der nächste Wettkampf ein echter Leckerbissen werden, bei dem der TV Iffezheim unter normalen Umständen aber keine Chance haben wird – und dennoch freuen sich alle auf dieses Duell. Beginn ist um 15 Uhr in der Sporthalle bei der Haupt- und Realschule. Man sollte frühzeitig da sein, wenn man einen Sitzplatz haben möchte.
 

 
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