Iffze spricht sich gegen FOC's aus

Damit die Jahresabschlußsitzung am kommenden Montag ganz dem Jahresrückblick und den Ehrungen gewidmet ist, rief Bürgermeister Otto Himpel seine Ratskollegen am 03.12.2001 nochmals in den Sitzungsaal des Rathauses. Die geplanten FOC's in Roppenheim und Scheibenhard, sowie die Auftragsvergabe zur Überplanung der Kläranlage standen auf der Tagesordnung.
Wie Bürgermeister Himpel ausführte, wurde das Thema  Kläranlage in der letzten Bauausschußsitzung behandelt. Ein Mitarbeiter des Ingenieurbüros Miltner, habe dabei die Situation der Kläranlage drastisch veranschaulicht. Die Reinigungsleistung der Anlage erreiche zwar immer gute Noten und müsse den Vergleich mit Anlagen des Umlandes nicht scheuen, jedoch habe man bei starken Rgenfällen das Problem des Klärschlammabtriebes. Da die wasserrechtliche Genehmigung zum Betrieb der Anlage am 31.12.2002 auslaufe, und laut unterer Wasserbehörde eine Verlängerung nicht genehmigungsfähig sei, müsse die Anlage komplett überplant werden, so Himpel weiter. Hierzu lägen zwei Angebote vor, wobei die Verwaltung vorschlage, das mit 127 000 Mark günstigere Angebot des Ingenieurbüros Miltner anzunehmen, zumal dieses seit gut einem Dutzend Jahren das Iffezheimer Abwasserrsystem betreue.
Meingold Merkel, Fraktionssprecher der CDU, gab zu, daß es Sinn mache, Miltner den Auftrag zu erteilen, jedoch sehe er sich nicht in der Lage, auf Grund der Sitzungsvorlagen die beiden Angebote zu vergleichen. Das Fehlen vergleichbarer Unterlagen wurde auch von Hansjörg Oesterle kritisiert, während Kurt Lorenz (FWG) glaubte, daß das Ingeniuerbüro Miltner zu diesem Preis am Ende genehmigungsfähige Unterlagen erstellen würde. Worauf er postwendend ein „Du glaubst? Bist Du Pfarrer oder Gemeinderat?“ von Hansjörg Oesterle zu hören bekam, der vorschlug, die Angelegenheit an den Bausschuß zu verweisen, welcher eine entscheidungsreife Vorlage erarbeiten solle. Otto Himpel brachte noch den beim vorgeschlagenen Verfahren entstehenden Zeitverlust zur Sprache, die Entscheidung wurde jedoch mehrheitlich vertagt.
Als zweiter Punkt stand die Stellungnahme der Gemeinde Iffezheim zur den geplanten Fabrikverkaufsläden (neudeutsch: FOC) auf der Tagesordnung. Zur Verdeutlichung der Auswirkungen des Roppenheimer Zentrums stellte der Bürgermeister den Räten den Lageplan vor. Laut Plan beginnt das Direktverkauszentrum exakt hinter dem an das frühere Zollabfertigungsgelände anschließenden Kreisel. Wie aus der Sitzungsvorlage hervorgeht, sollen auf 25 000 m² gut 100 Einzelgeschäfte entstehen. Außerdem sind ein Kinderspielplatz/-hort, ein Gastronomiebereich und ein Radiostudio vorgesehen. Wie Bürgermeister Himpel weiter ausführte, gingen die Planer davon aus, daß gut zwei Drittel der Kunden aus Deutschland kommen werden. Es sei eine starke Zunahme des Verkehrs auf der B500 und B36 zu erwarten. Er forderte den Rat auf, den Beschluß zu fassen, daß die Gemeinde Iffezheim die Auffassung vertrete, daß die Errichtung eines FOC's in der hinsichtlich Dimensionierung und Sortimentsangebot untersuchten Form an den Standorten Roppenheim und Scheibenhard zu nicht vertretbaren Auswirkungen auf die regionale Raumstruktur führe und sich gegen die Zulassung des Vorhabens ausspreche. Welches Gewicht ein solcher Beschluß habe, vermochte er nicht zu sagen. Harald Schäfer (SPD) wollte den Beschluß ergänzt und das Thema Verkehrsaufkommen mit aufgenommen sehen. Karl-Heinz Schäfer (SPD) pflichtete dem bei, denn da der Autobahnanschluß des Baden-Airparks in den nächsten zwanzig Jahren nicht komme, werde allein dadurch die B500 und B36 stärker frequentiert werden. Weiterer Verkehr sei nicht verkraftbar. Dem stimmte auch Karl Manz von der FWG zu, da auch die linksseitige Anbindung nach Norden zu wünschen übrig lasse und viele um das Nadelöhr Maxauer Brücke zu umfahren auf die A5/B500 ausweichen würden. Der Rat folgte dem Beschlußvorschlag der Verwaltung mit der Auflage, besonderen Nachdruck auf die Problematik der zu erwartenden Verkehrsströme zu legen.
Aus nichtöffentlicher Sitzung gab Bürgermeister Himpel bekannt, daß mit den Jagdpächtern Gespräche über die Verbißschäden im Gemeindewald liefen, welche diese Woche fortgesetzt würden.
 

 
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