Jahresabschluß des Gemeinderats am  11.12.2000

Die letzte Gemeinderatssitzung dieses Jahres fand wegen der erwartet großen Resonanz im Pavillon der Grundschule statt. Sie wurde musikalisch umrahmt von der Gruppe „Just for Fun“ des Männergesangvereines, welche die Sitzung einleitete und italienische Weisen sowie amerikanische Gospels vortrug.

Seinen Jahresrückblick leitete Bürgermeister Otto Himpel mit einem Film ein, der dieses Jahr unseren Ort einer Milliarde Zuschauer in 100 Ländern vorstellte: dem offiziellen Video über den Großen Preis von Baden. Im Jahr 2000 wurde das traditionsreiche Rennen als viertes Rennen der Emirates World Series Championchip gelaufen. Die 34 000 DM für den Schriftzug „IFFEZHEIM“ gegenüber der Haupttribüne waren bei der Menge an Zuschauern eine lohnende Investition.
Anhand der von Bürgermeister Himpel vorgetragenen Zahlen und Daten konnten sich die Zuhörer ein gutes Bild von der Arbeit des Gemeinderates, der Verwaltung und des Bürgermeisters machen. Laut den Ausführungen des Bürgermeisters wurden vom Gemeinderat in 19 öffentlichen Sitzungen 121 Tagesordnungspunkte behandelt. Leider waren insgesamt nur magere 97 Zuhörer bei den Sitzungen zugegen. Bürgermeister Himpel zählte einige Entscheidungen von besonderer Tragweite auf: Vom Rat verabschiedet worden sei die Rechtsverordnung über die vier verkaufsoffenen Sonntage während der beiden Rennwochen. Für den Schiffsverladeplatz am früheren Fahreck sei vom Rat die Aufstellung eines Bebauungsplanes für die zukünftige Nutzung des Areals des aufzugebenden Kieswerkes im Bohnemichel als Industriegebiet beschlossen worden. Weiterhin sei man sich einig geworden, Teile der Gemarkung in Eigenjagd zu betreiben, um zu zeigen, daß durch gezielte Bejagung der Wildverbiß eingedämmt werden könne, so Himpel. Eine weitere Entscheidung von großer Tragweite sei die Änderung des Bebauungsplanes „Gute Morgenmatt“, durch welche der Bau der betreuten Seniorenwohnanlage ermöglicht worden sei. Laut Himpel lägen für diese schon zahlreiche Anfragen vor. Bedeutsam war auch die Grundsatzentscheidung für den Verbleib des Grundbuchamtes in der Gemeinde. Wie Himpel im weiteren Verlauf ausführte, wurden im laufenden Jahr an 41 Grundbuchtagen 482 Vorgänge bearbeitet, darunter 351 Eigentümerwechsel. Auf Grund der Entscheidung des Rates bliebe dem Bürger der Gang nach Rastatt weiterhin erspart. Wie ein roter Faden habe sich Sturm „Lothar“ durch die Sitzungen gezogen. Die für die 28 000 eingeschlagenen Festmeter erlösten 800 000 Mark würden komplett für die Lohnunternehmen benötigt. Der Wiederaufforstung gelte zukünftig die volle Aufmerksamkeit. Allerdings werde es Jahrzehnte dauern, bis der Iffezheimer Wald sein früheres Gesicht wieder habe, so der Bürgermeister.
Wie Himpel vortrug, sei in 2000 das Entrée des Rathauses zum Bürgerbüro umgebaut und das Verwaltungsgebäude mit einer modernen Telefonanlage versehen worden. Als weitere Baumaßnahme zählte er die Erschließung des Baugebietes „Südlich der Hauptstraße“ auf, deren Kosten sich auf 2,9 Millionen Mark beliefen. Für den allseits gelobten Neubau der Leichenhalle seien 1,4 Millionen aufgewendet worden. Weitere 210 000 Mark seien in den Umbau der Kreuzung Haupt-, Rosen-, Goethestraße geflossen. 
Wie Bürgermeister Himpel weiter ausführte, sei die Gemeinde seit diesem Jahr im Internet vertreten. Ziel sei es, für An- und Abmeldung, aber auch für steuerliche Belange wie die Hundesteuer, dem Bürger auf elektronischem Wege Formulare anzubieten.
Laut Himpel habe sich die Gemeinde nicht nur auf dem kommunalen Sektor finanziell engagiert. So seien für die beiden katholischen Kindergärten 575 000 DM aufgewendet worden. Weiterhin biete die Gemeinde die „Verläßliche Grundschule“ an, bei der aber noch Verbesserungen notwendig seien, wie Himpel eingestand. Finanziell gefördert werde auch das Ferienprogramm, das heuer von 271 Kindern und Jugendlichen angenommen worden sei. Der Bürgermeister dankte den Jugendbetreuern der Iffezheimer Vereine für ihr Engagement bei der Feriengestaltung.
Bei der Gemeinde seien derzeit 5 Beamte, 16 Angestellte, 15 Voll- und 15 Teilzeitarbeiter beschäftigt. Sie sei weiterhin Dienstherr von 4 geringfügig Beschäftigten und 42 Parkwächtern, die ihr Chef Wendelin Fritz gut im Griff habe, wie Himpel lobend erwähnte.
Aus dem Einwohnermeldeamt berichtete der Bürgermeister, daß die Zahl der Einwohner von 4 676 Ende 1999 auf derzeit 4 681 angestiegen sei, wobei sie zeitweilig die Marke von 4 700 überstiegen habe. 244 Personen seien aus Iffezheim weg- und 238 hierhergezogen. Mit 2 370 Köpfen ist der weibliche Teil der Bevölkerung immer noch stärker vertreten als der männliche mit 2 311. 635 Iffezheimer sind älter als 65 Jahre. Wie Himpel weiter berichtete, seien dieses Jahr 40 Neu-Iffezheimer zur Welt gekommen, 15 weniger als 1999. Das Standesamt habe 30 Hochzeiten und 17 Todesfälle eingetragen. In Iffezheim zu Grabe getragen worden seien 33 Personen.
Aus der Kämmerei berichtete der Bürgermeister, daß von dem am 28.2.2000 beschlossenen Haushalt  mit einem Volumen von 24 Millionen Mark bisher 16,6 Millionen beansprucht worden seien. Dieses Jahr könne wieder ein großer Betrag den Rücklagen für die zukünftigen, großen Vorhaben zugeführt werden.
Laut Bürgermeister Himpel zähle die  Iffezheimer Wirtschaft 364 Gewerbebetriebe, von denen jedoch nur 90 gewerbesteuerpflichtig seien und diese heuer ein Steueraufkommen von ca. 3 Millionen brächten. 
Von 2 700 Objekten bezöge die Gemeinde Grundsteuer in einer Gesamthöhe von 702 000 Mark.
Von den Eigenbetrieben berichtete der Bürgermeister, daß die Festhalle 26 und die Freilufthalle 33 mal vermietet waren. Die Wasserwerke hätten 236 00 cbm Wasser in das Leitungsnetz eingespeißt und die Kläranlage 680 000 cbm Schmutzwasser behandelt. Laut Herrn Himpel ist die Kanallänge auf 22 740 m angewachsen. Die vier Rohrbrüche hätten gezeigt, daß es notwendig sei, das 50 Jahre alte Wasserversorgungsnetz sukzessive auszubessern.
Vom Bauhof berichtete der Bürgermeister, daß dessen 11 Mitarbeiter 33 000 qm Grünfläche und 7 Spielplätze zu betreuen hätte. Über den Winter würde von ihnen die Grillhütte renoviert, welche im ablaufenden Jahr mit 64 Vermietungen „der Renner“ gewesen sei.
Dieses Jahr sei sein Alptraum wahr geworden, so der Bürgermeister: ein Brand in Iffezheim während eines Renntages, wenn alle Straßen zugeparkt sind. Die Iffezheimer Feuerwehr konnte jedoch das Schlimmste verhindern. Insgesamt mußte sie dieses Jahr bisher 22 mal ausrücken. Ihr sprach er ebenso wie dem DRK für ihre Einsatzbereitschaft seinen besonderen Dank aus. Ebenso bedankte er sich bei den anderen Iffezheimer Vereinen, die zum positiven Gesamtbild der Gemeinde beitrügen.
Zum Schluß seiner Bilanz ging der Bürgermeister auf die in 2001 anstehenden Projekte ein: so stehe im Frühjahr die Sanierung der Sternenstraße und im Herbst die des Mittelweges an. Als „größten Brocken“ bezeichnete Himpel den Umbau der Turnhalle, durch den der Schul- und Breitensport besser gefördert werden soll.
Als Vertreter des Gemeinderats dankte Hans-Jörg Oesterle dem Bürgermeister für seine Arbeit. Die Verantwortung für das Dorf sei bei ihm in guten Händen. Die Iffezheimer könnten stolz auf das in der Gemeinde erreichte sein, so Oesterle. Iffezheim sei ein Beispiel für die Region. Er lobte die Verwaltung für die Einhaltung „des kurzen Dienstweges“ und bedankte sich bei seinen Ratskollegen für das faire Miteinander: „Mir händle hart in der Sache, sind aber lieb zur Person!“

Nach einer weiteren Gesangseinlage der Gruppe „Just for Fun“ leitete der Bürgermeister zu den Verabschiedungen und Ehrungen über. Bürgermeister Himpel verabschiedete die Schulsekretärin Ingrid Prinzinger, die ihr Amt 1978 am gleichen Tag wie der Ortsobere aufnahm. Als „Chefin des Reinigungsteams“ der Schule, bei der immer alles „geflutscht“ habe, verabschiedete Himpel Verena Nold in den Ruhestand.  Ebenfalls den Schrubber aus der Hand legt Brunhilde Oesterle, seit 1989 für die Sauberkeit der Festhalle zuständig. Wie der Bürgermeister lobend ausführte, seien bei ihm nie Klagen über mangelnde Sauberkeit eingegangen. Mit Anneliese Wendling verliert die Gemeinde ihr „Mädchen für Alles“. Laut Himpel habe sie seit 1989 alle Stationen der gemeindlichen Arbeiten kennengelernt. Alle Damen erhielten neben Blumen und Wein eine Uhr mit dem Iffezheimer Logo. 
Nach 16 Jahren schied Otmar Huber aus persönlichen Gründen aus dem Gutachterausschuß aus. Grund genug für den Bürgermeister, ihm öffentlich für seine langjährige, sachkundige Arbeit zu danken. 

Zusammen mit dem Bürgermeister ehrte der DRK-Ortsverbandsvorsitzende Adolf Stößer persönlich Iffezheimer Bürger für ihre rege Beteiligung an den Blutspendeterminen. Für zehn Blutspenden wurden Evelin Harmanbasi und Roland Eberle mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. Die goldene Ehrennadel mit Lorbeerkranz und eingravierter Spendenzahl „25“ wurde an Hans Greß, Reinhold Schneider und Andreas Schäfer verliehen. Rüdiger Banzhaf und Karl Müller erhielten für 50 Blutspenden die goldene Ehrennadel mit Lorbeerkranz und eingravierter Spendenzahl und einen Gutschein für das Badener Friedrichsbad. Nach Adolf Stößer sei es das Ziel des Roten Kreuzes, in 2001 die Zahl von 600 Blutspenden zu überschreiten.

Als Ausdruck der ausgezeichneten Jugendarbeit der Iffezheimer Vereine ehrte Bürgermeister Himpel die Leistungsträger der Iffezheimer Vereinsjugend. Für ihre Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften im Casting in Duisburg wurden die JunganglerInnen Matthias Wieber, Manuel Georg, Sarah Ruchalski, Alexander Kallai, Simon Bornhäuser und Heinrich Reis ausgezeichnet. Als Dankeschön erhielten sie vom Bürgermeister Gutscheine einer Zoohandlung. Als Sieger der Bundesjugendtage im Meeresfischen wurde Christoph Tremmel, der Sohn des Kreisbrandmeisters, geehrt. 

Für ihre Plätze auf den Siegertreppchen der Badischen und Baden-Württembergischen Meisterschaften lobte der Bürgermeister die Kugelstoßerin Isabell Dietrich und überreichte ihr als Dank einen Parfümeriegutschein. Für ihr erfolgreiches Abschneiden bei den Bezirks- und südbadischen Meisterschaften wurden Marion Schäfer, Kyra Peter, Natalie Seiser und Isabell Hauns vom Tischtennis Club Iffezheim geehrt. Sie dürfen auf Kosten der Renngemeinde ihre Sportausstattung ergänzen. 

Für ihre Plätze auf den Treppchen der Badischen Mehrkampfmeisterschaften und der Jahrgangsbestenkämpfe des Turngaues wurden Manuel Peter und Selim Harmabasi von Himpel mit einer 10er-Karte des Rastatter Hallenbades belohnt. Als weiterer Turner fand Sebastian Kehres Anerkennung für seinen vierten Platz bei den baden-württembergischen Kunstturnmeisterschaften.

Kleintierzüchter Simon Bleich wurde als Badischer Jugendmeister geehrt und sein Seniorvereinskollege Helmut Senser als Badischer Meister der Kaninchenzüchter.
Das zum Abschluß von "Just for Fun“ dargebrachte Lied „Ich brauche keine Millionen“ schrie förmlich nach einer Zugabe, welche auf Insistieren des Bürgemeisters auch gegeben wurde.
 

Euer Kommentar an Matthias

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